Neues Teleskop-System produziert extrem detailliertes Bild vom Mond
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Ein neues Teleskop-System hat mit Foto des Mondkraters neue Maßstäbe gesetzt. Bisher ist noch keine Aufnahme von der Erde aus gelungen, die so detailliert war wie das neue Bild des Tycho Kraters. Gemacht wurde es mit dem Green Bank Teleskop (GBT) und neuer Radar-Technologie.
Die Aufnahme hat eine Auflösung von 1,4 Milliarden Pixel und ist 5 x 5 Meter groß (hier ist es in voller Auflösung zu sehen). Das Bild zeigt den gesamten Tycho Krater und das Umland. Er ist der bedeutendste Mondkrater mit einem Durchmesser von 86 Kilometern.
Reflektierende Signale
Das GBT, mit dem die Aufnahme gelang, ist das weltgrößte lenkbare Radioteleskop. Das bedeutet, dass Astronom*innen es nach ihren Wünschen drehen können, um ein bestimmtes Objekt zu beobachten. Nun wurde es mit einem neuen Radar-Sender ausgestattet, der Signale ins All schickt.
Die Signale werden von der Mondoberfläche reflektiert und werden vom Very Long Baseline Array des National Radio Astronomy Observatory (NRAO) empfangen. Diese Signale werden miteinander verglichen und analysiert, um ein so detailliertes Bild zu erzeugen, heißt es in einem Statement.
Die Forscher*innen testeten das neue System bereits im Jänner, indem sie eine Aufnahme des Apollo-15-Landeplatzes machten. Dieses Bild war bereits so detailliert, dass Objekte mit einer Größe von 5 Metern darauf zu sehen waren (hier geht's zum Foto).
Mehr Informationen durch Bewegung
Eigentlich könnte man vermuten, dass Objekte, die sich so schnell bewegen wie der Mond, von der Erde aus schwierig zu fotografieren sind. Mit der neuen Technologie können aber gerade deshalb mehr Daten gesammelt werden. So erhält man mehr Informationen aus verschiedenen Winkeln, erklärt Galen Watts, Ingenieur beim Green Bank Observatorium. Diese unterschiedlichen Daten liefern schließlich ein extrem genaues Bild der Mondoberfläche.
"Radardaten in dieser Entfernung und mit dieser Auflösung wurden noch nie zuvor aufgenommen", sagt Watts. Mit ein paar 100 Metern Entfernung sei das schon gelungen, aber nicht mit hundert Tausenden Kilometern und auch nicht hochauflösend, wie es bei der neuen Tycho-Krater-Aufnahme der Fall war.
Sonnensystem erforschen
Abseits der Mondfotografie kann diese Technologie dabei helfen, Objekte am Himmel besser zu analysieren. So können Wissenschaftler*innen die Entfernung zu einem Objekt und dessen Geschwindigkeit besser kalkulieren. Damit sollen bisher unentdeckte Objekte in unserem Sonnensystem erforscht werden.
Kommentare