© ESA/Hubble & NASA, D. Leonard

Science

Astronomen wollen Aliens den Standort der Erde senden

Wissenschaftler*innen fragen sich seit mehr als 70 Jahren, ob es Aliens gibt, also außerirdische Intelligenz. Viele sind zuversichtlich, dass auf einem der vielen 300 Millionen potenziell bewohnbaren Welten in der Milchstraße Leben existiert.

Meistens wird nach Funk- oder optischen Signalen anderer Zivilisationen gesucht (SETI). METI, also die Übermittlung von Nachrichten an außerirdische Intelligenz, ist hingegen weniger verbreitet.

Bisher wurden noch nie Signale einer anderen Zivilisation entdeckt. Nun versuchen 2 Teams von Forscher*innen, außerirdisches Leben gezielt zur Erde zu locken, in dem sie unsere Position preisgeben, berichtet „The Next Web“. In den nächsten Monaten schicken die Forscher*innen Nachrichten in den Weltraum. Diese sollen von Außerirdischen gehört werden und - im Idealfall - nehmen sie dann Kontakt mit uns auf.

Das wurde schon einmal versucht. Vor fast 48 Jahren haben US-Astronom*innen eine von Frank Drake entwickelte Arecibo-Botschaft in den Himmel geschickt, um intelligente außerirdische Lebewesen anzusprechen und zu einem Dialog mit der Menschheit aufzufordern.

Einmal China

Für das Vorhaben der einen Astronom*innengruppe wird ein riesiges Radioteleskop verwendet, das in China steht. Das Teleskop mit einem Durchmesser von 500 Metern wird eine Reihe von Funkimpulsen über einen breiten Himmelsstreifen senden. Es sind Impulse, die aus Einsen und Nullen bestehen und die Nachricht, die abgeschickt werden soll, heißt „The Beacon in the Galaxy“.

Darin enthalten sind Primzahlen, menschliche Formen, ein Zeitstempel und der Standort der Erde. Man will Aliens also mitteilen, dass sich menschliches Leben auf der Erde befindet und wo diese zu finden ist.

Ein Team von Astronom*innen will die Nachricht an eine Gruppe von Sternen senden, die sich nahe dem Zentrum der Milchstraße befindet, etwa 10.000 bis 20.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Bis die Erde eine Antwort erhalten würde, würden dadurch allerdings Zehntausende von Jahren vergehen.

Einmal Großbritannien

Das andere Team zielt nur auf einen einzelnen Stern ab. Der Versuch, mit Aliens Kontakt aufzunehmen, soll dabei am 4. Oktober 2022 erfolgen und zwar von der Satelliten-Erdstation Goonhilly in England aus. Sie wollen mit dem Stern „Trappist-1“ kommunizieren, der 7 erdähnliche Planeten hat.

Trappist-1 ist nur 39 Lichtjahre entfernt. Eine Antwort käme damit weitaus schneller zurück. Es würde allerdings 78 Jahre dauern, bis die Aliens dort die Nachricht überhaupt erhalten.

Ethische Bedenken

Nicht alle Forscher*innen sind begeistert von den Plänen, Kontakt mit Außerirdischen aufzunehmen, heißt es in dem Bericht. Eine der Fragen sei, wer überhaupt für die Erde sprechen solle. Es gäbe keine internationale Konsultation mit der Öffentlichkeit über den Inhalt der Nachrichten. Außerdem stellen sich manche die Frage, warum Menschen überhaupt gefunden werden wollen. Der Physiker Stephen Hawking warnte vor seinem Tod etwa davor, dass es gefährlich sei, mit Außerirdischen in Kontakt zu treten, die vielleicht über eine überlegene Technologie verfügen.

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