© ESO/L. Calçada

Science

Supermassives Schwarzes Loch verspeist Galaxien

Ein Forscherteam des Nationalen Institut für Astrophysik (INAF) in Bologna hat im frühen Universum ein supermassives Schwarzes Loch entdeckt, das von einer Art Gas-Netz umgeben ist. Den Astronomen zufolge sorgen die Gasströme dafür, dass das Schwarze Loch permanent Materie bekommt.

Eingebettet in diesem Netz sind 6 Galaxien, wie Beobachtungen mit dem Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte (ESO) zeigen. 4 davon haben eine direkte Verbindung zum Schwarzen Loch und könnten sogar als Nahrung dienen. Denn die Galaxien enthalten ausreichend Gas, wovon sich das Schwarze Loch ernähren kann. Laut den Forschern könnte das eine Theorie sein, warum supermassive Schwarze Löcher so schnell wachsen.

Frühes Universum

Bis das Licht des Schwarzen Lochs mit dem Namen SDSS J1030+0524 die Erde erreicht, dauert es 12,9 Milliarden Jahre. Die Astronomen sehen es so, wie es 900 Millionen Jahre nach dem Urknall ausgesehen hat. Bereits damals soll es eine Milliarde Sonnenmassen aufgewiesen haben.

Leuchtschwache Sternsysteme

Laut den Experten zählen diese Galaxien zu den leuchtschwächsten Sternsystemen, die je beobachtet wurden. Vermutet werden auch andere im Umkreis, die allerdings schon zu dunkel und daher nicht sichtbar sind.

Die ersten Schwarzen Löcher könnten etwa 200 Millionen Jahre nach dem Urknall durch den Kollaps der ersten Sterngenerationen entstanden sein. Um noch weitere Objekte in der Nähe von supermassiven Schwarzen Löchern im frühen Universum zu entdecken, könnte das Extremely Large Telescope der ESO, das in 5 Jahren in Betrieb gehen soll, dienen. Die Studie wurde in Astronomy & Astrophysics veröffentlicht.

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