Trockendampf tötet Coronaviren restlos ab
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Coronaviren bleiben für längere Zeit in der Luft und auf Oberflächen. Gelangen sie als Aerosole in die Atemwege oder über Hautkontakt in die Schleimhäute, besteht Ansteckungsgefahr. Maske und Sicherheitsabstand wirken diesem Risiko zum großen Teil entgegen.
Das heimische Unternehmen Disinfect plus tötet Coronaviren etwa mithilfe von Trockendampf ab. Trockendampf enthält keine flüssigen Wasseranteile, sodass keine Feuchtigkeitsrückstände bleiben. Zur Anwendung kommt ein mobiles Gerät, das auf Ultraschallbasis Trockendampf aus Wasserstoffperoxid und Silberionen erzeugt. „Die Tröpfchen sind ein Nanomillimeter groß – das ist die einzige Technologie, die das kann“, sagt Wolfgang Fasching, Geschäftsführer von Disinfect plus.
Für Menschen unschädlich
Kleinste Fugen und sogar das Innere von technischen Geräten können desinfiziert werden. Elektrogeräte, Möbel und sogar Obstkörbe – wie Fasching betont – können während des Verfahrens im Raum bleiben. Die Größe der Tröpfchen in der Luft spielt im Abtötungsprozess der Viren eine bedeutende Rolle: „Normalerweise sind sie so groß, dass sie die Viren umhüllen und schützen. Unsere Mikroaerosole sind so klein, dass sie die Viren attackieren“, sagt Fasching.
Für den Menschen ist der Trockendampf außerdem unschädlich. Die Konzentration des Wasserstoffperoxids liege lediglich bei 7,5 Prozent. Den Raum muss man während der Desinfektion aber trotzdem verlassen.
Von Masken zu Räumen
Alle Viren, Bakterien, Sporen, Schimmelpilze und Schädlinge werden zu 99,9999 Prozent abgetötet, wie ein Großversuch in der Grazer Krankenanstaltengesellschaft Kages gezeigt hat. Darunter zählen auch multiresistente Krankenhauskeime und SARS-CoV-2. Die Anwendungsgebiete der Technologie sind vielfältig: von Krankenhäusern über Pflegeeinrichtungen bis hin zu Supermärkten, Büros und öffentlichen Verkehrsmitteln können jegliche Räumlichkeiten per Trockendampf desinfiziert werden.
Auch Zuhause kann das Gerät eingesetzt werden. Die Raumtemperatur sollte dabei idealerweise 20 bis 21 Grad und die Luftfeuchtigkeit nicht mehr als 40 Prozent betragen. Das Gerät wird dabei vom Personal des Unternehmens an einen geeigneten Platz gestellt, der Raum versiegelt und das Verfahren gestartet. Je nach Größe der Wohnung fallen Kosten von etwa 400 Euro pro Desinfektion an.
Auch Schutzmasken können auf diese Weise effizient dekontaminiert und in Folge wiederverwendet werden. Pro Tag können auf diese Weise 8.000 Masken aufbereitet werden.
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