U.S. President Trump hosts Apollo 11 astronauts to commemorate the moon landing's 50th anniversary at the White House in Washington
© REUTERS / LEAH MILLIS

Science

Trump: "Warum können wir nicht direkt zum Mars?"

US-Präsident Donald Trump feierte am Freitag das 50. Jubiläum der ersten Mondlandung im Weißen Haus. Dazu waren neben den beiden Apollo-11-Astronauten Buzz Aldrin und Michael Collins auch der NASA-Chef Jim Bridenstine im Oval Office anwesend. Trump nutzte die Gelegenheit, um Bridenstine nochmals zu fragen, ob man nicht direkt zum Mars fliegen könnte. "Um zum Mars zu gelangen, muss man zuerst einmal auf dem Mond landen, wurde mir gesagt", so Trump, der sich daraufhin Bridenstine zuwandte. "Gibt es keinen Weg, dass wir direkt dahin könnten, ohne auf dem Mond zu landen? Wäre das möglich?"

Trump wünscht sich bereits seit längerer Zeit eine Mars-Mission. Bereits 2017 fragte er den damaligen NASA-Chef Robert Lightfoot Jr., ob es noch in seiner Amtszeit möglich wäre, einen Menschen zum Mars zu bringen. Damals lockte er angeblich auch mit einem unbegrenzten Budget, doch Lightfoot sagte, dass es noch zu viele Hürden gibt. Auch Bridenstine hatte keine andere Antwort für Trump parat: "Wir nutzen den Mond als Testgelände. Wenn wir zum Mars gehen, werden wir dort für eine lange Zeit bleiben. Deswegen müssen wir lernen, auf einer anderen Welt zu leben."

Noch ein Versuch

Trump fragte auch nach der Dauer einer Mars-Reise. Laut Bridenstine würde ein Raumschiff sieben Monate benötigen, das Problem sei jedoch das enge Zeitfenster für Starts. Erde und Mars stehen nur alle 26 Monate in einem Winkel von 44 Grad zueinander, in dem eine derartige Reise möglich wäre. "Was würde passieren, wenn man den Zeitpunkt verpasst?", fragte Trump scherzhaft und beantwortete sich seine Frage direkt selbst. "In diesem Raumschiff willst du nicht sitzen." Tatsächlich ist es aber keine Frage von Minuten oder Sekunden, das Zeitfenster für Starts dauert üblicherweise vier bis sechs Wochen.

Der US-Präsident versuchte sich auch Unterstützung der Apollo-Astronauten zu holen. Als er Michael Collins fragte, ob man wieder zum Mond fliegen oder direkt zum Mars sollte, antwortete dieser "direkt zum Mars". "Wer weiß es schon besser als diese Beiden? Sie haben diese Dinge eine lange Zeit gemacht. Was ist mit der Idee, direkt zum Mars zu gehen", konfrontierte Trump daraufhin Bridenstine erneut. Dieser erklärte ihm daraufhin erneut, dass man erst gewisse Dinge lernen müsse, beispielsweise wie man Ressourcen auf fremden Welten abbaut.

Ungeduldiger Trump

Die Trump-Regierung hat die Pläne der Raumfahrtbehörde eigentlich durchwegs unterstützt. Im April kündigte Vizepräsident Mike Pence an, dass man bereits 2024 wieder auf dem Mond landen und eine Basis aufbauen will. Ursprünglich war das als Artemis bekannte Vorhaben für 2028 vorgesehen. Um den Zeitplan einhalten zu können, garantierte die Regierung 1,6 Milliarden US-Dollar an zusätzlichen Mitteln für das kommende Jahr. Doch zuletzt zeigte sich Trump ungeduldig. Anfang Juni twitterte er: "Die NASA sollte nicht darüber reden, zum Mond zu reisen. Sie sollten sich auf größere Dinge konzentrieren, inklusive Mars (wovon der Mond ein Teil ist), Verteidigung und Wissenschaft!"

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