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Besorgniserregende Satellitenbilder: US-Städte versinken

Eine neue Analyse von Satellitenbildern zeigt, dass die großen Städte und Ballungszentrum an der amerikanischen Ostküste absinken. Dort steigert die Bodenbewegung nicht nur die Überflutungsgefahr, sondern sie bedroht auch die teils marode Infrastruktur - Gebäude, Rohrleitungen, Straßen, Gleisanlagen und sogar Start- und Landebahnen großer Flughäfen.

"Das Problem ist nicht allein, dass das Land absinkt", erläutert Erstautor Leonard Ohenhen von der Universität Virginia Tech in Blacksburg. "Das Problem ist, dass die Hotspots des absinkenden Lands sich direkt überschneiden mit Zentren von Bevölkerung und Infrastruktur." 

Die Grafiken zeigen die Ostküste, ein Straßennetz in Virginia und den JFK-Flughafen. Je röter die Markierungen, desto stärker die Absinkrate

Als Beispiele nennen der Geowissenschaftler und seine Kollegen im Fachblatt "PNAS Nexus" die großen New Yorker Flughäfen JFK und LaGuardia, wo die jährliche Absenkrate mehr als 2 Millimeter betrage.

Bis zu 10 Millimeter Absinken pro Jahr

Für die gesamte US-Ostküste hatte das Team entlang eines 100 Kilometer breiten Streifens anhand von Radarmessungen durch Satelliten die Bodenbewegungen für den Zeitraum von 2007 bis 2020 ausgewertet. Resultate: Große Teile des Areals sinken um mehr als 2 Millimeter pro Jahr. In einem Areal von 3.626 Quadratkilometer sinken Küstengebiete um mehr als 5 Millimeter,  stellenweise sogar um mehr als 10 Millimeter

2 Millionen Menschen betroffen

In New York, Baltimore und Norfolk liegt die Rate überwiegend bei ein bis 2 Millimetern pro Jahr. Ursachen sind vor allem die Verdichtung des Untergrunds, die Entnahme von Grundwasser und Bergbau.

 "Wir haben Senkungsraten von 2 Millimetern pro Jahr gemessen, von denen mehr als 2 Millionen Menschen und 800.000 Grundstücke an der Ostküste betroffen sind", sagt Manoochehr Shirzaei, Mitautor der Studie, in einem Statement. "Es mag schleichend sein, aber die Auswirkungen sind real". 

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Steigender Meeresspiegel steigert Überflutungsrisiko

Das Absinken könnte in Kombination mit dem steigenden Meeresspiegel - immerhin zurzeit rund 4 Millimeter pro Jahr - das Überflutungsrisiko für manche Areale binnen weniger Jahrzehnte verdreifachen, schreibt die Gruppe.

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