USA suchen mobile Atomreaktoren für Mond und Mars
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Die USA planen für ihre zukünftigen Mond- und Mars-Missionen Atomkraftwerke für die Stromversorgung zu nutzen. Das geht aus einem sogenannten Request for Information (RFI) Bericht hervor.
Gesucht wird ein Vorschlag für ein Atomkraftwerk, dass mindestens 10 Kilowatt bei 120 V Strom durch ein 1 Kilometer langes Kabel schicken kann. Es muss mindestens 10 Jahre autonom arbeiten können. Zudem soll es Ausfällen standhalten können und dabei mindestens 50 Prozent der Energieleistung aufrechterhalten.
"Leicht" und robust
Da das komplette System mit einer Rakete ins All geschossen wird, soll es zwischen 2.000 und 3.500 Kilogramm wiegen, inklusive aller Bauteile. Zudem müssen diese Teile den mitunter heftigen Bedingungen eines Starts und einer Landung standhalten.
Die NASA arbeitet seit Jahren an Atomreaktoren für Mond und Mars. Bereits 2018 wurde ein Mini-Atomreaktor für die Stromversorgung am Mars getestet. Der "Kilopower Reactor Using Stirling Technology" (KRUSTY) soll langfristig 40 Kilowatt an Strom liefern können. Das Forschungs-Projekt soll noch 2020 zur Technology Demonstration Mission werden, also von der Planung zur Umsetzung übergehen.
Verlässliche Stromversorgung
In einem Interview mit Marc Gibson vom Glenn Research Center der NASA erklärt dieser, wofür man überhaupt so viel Energie braucht: Habitate auf Mond und Mars müssen grundlegende Versorgung durch Sauerstoff und Wasser für Astronauten erzeugen. Das funktioniert nicht ohne eine verlässliche, starke Stromzufuhr und dafür sollen die Atomreaktoren zum Einsatz kommen.
Einreichungen für das RFI werden bis zum 8. September 2020 angenommen. Danach erhalten 3 vielversprechende Projekte eine Förderung. 2024 will die NASA im Rahmen der Artemis-Mission wieder Astronauten zum Mond bringen. Dort soll eine Basis entstehen, die als Zwischenstopp auf dem Weg zum Mars dienen soll.
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