Losgelöst: Noch dieses Jahr möchte Milliardär Richard Branson seine Kinder und drei zahlende Kunden in 100 Kilometer Höhe befördern.
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© Virgin Galactic

Science

"Roter Alarm": Zwischenfall bei Richard Bransons Flug im All

Im Juli flog Richard Branson mit dem Virgin Galactic SpaceShipTwo an den Rand zum Weltraum. Der Flug wurde als Erfolg gefeiert, alles sei "planmäßig" verlaufen, hieß es damals (futurezone berichtete). Das könnte aber nicht ganz der Wahrheit entsprechen, wie ein Bericht des New Yorker nun aufdeckt.

Dort heißt es, das Raumschiff sei eine Minute und 41 Sekunden lang außerhalb des vorgeschriebenen Luftraums geflogen. Als das Flugzeug beschleunigte, registrierte die beiden Piloten Dave Mackay und Michael Masucci kurz vor erreichen des höchsten Punktes zunächst eine gelbe und anschließend eine rote Warnleuchte. 

Abbruch wäre sicherste Option gewesen

Das hätte eigentlich zum Abbruch des Fluges führen sollen, so der Bericht des New Yorker. Das SpaceShipTwo soll nicht steil genug angestiegen sein. Den Piloten sei nur übrig geblieben, den Kurs zu korrigieren oder den Antrieb abzuschalten und vor erreichen der Zielhöhe in den Landeanflug überzugehen. Der Abbruch wäre laut Bericht die sicherste Option gewesen. Der Flug hat die geplante Höhe aber erreicht. 

Virging Galactic teilte dem New Yorker mit, dass die Crew zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen sei und der freigegebene Flugraum sei nicht verlassen worden. Die Flugbahn sei durch starken Wind beeinflusst worden. Der Bericht enthalte "irreführende Einordnungen und Schlussfolgerungen". Die Piloten hätten sich angemessen nach den festgelegten Vorgehensweisen verhalten.

Untersuchung im Gange

Nun untersucht die US-Luftfahrtbehörde FAA die Kursabweichung beim Landeanflug. Die FAA hatte die Route des Raumschiffs zuvor freigeben müssen sei. Nun ist es bei der Rückkehr zum Spaceport davon abgewichen, sagte ein FAA-Sprecher. "Die Untersuchung ist im Gange".

Es ist nicht das erste Mal, dass SpaceShipTwo bei einem Flug Probleme machte. 2014 stürzte der Prototyp ab, einer der Piloten kam dabei ums Leben. Bei einem Test 2018, den Mackay und Masucci durchführten, verloren sie kurzzeitig die Kontrolle über das Flugzeug. Es geriert ins Schleudern, konnte aber wieder stabilisiert und sicher gelandet werden. 

Die nächste Mission von Virgin Galactic ist für September geplant. 3 Mitglieder der italienischen Luftwaffe sollen am Flug teilnehmen. Laut Virging Galactic wird die Untersuchung der FAA keinen Einfluss darauf haben, ob die nächste Mission stattfinden kann.

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