© NASA, ESA, and R. Hurt (IPAC/Caltech)

Science

Vulkane lassen neue Atmosphäre auf Exoplaneten entstehen

Erstmals konnten Astronomen beobachten, wie Vulkane die Atmosphäre eines Exoplanet wieder aufbauten. GJ 1132 b ist 39 Lichtjahre von der Erde entfernt und hat 1,6 Erdmassen. Er kreist momentan nah um seinen Zentralstern und braucht für eine Umrundung etwa 1,5 Erdentage. 

2017 konnte dort das erste Mal eine Atmosphäre bei einem erdähnlichen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems nachgewiesen werden, nun birgt sie weitere Überraschungen. Die Forscher des Jet Propulsion Laboratory (JPL) haben herausgefunden, dass es sich dabei nicht um die ursprüngliche Atmosphäre des Planeten handelt. 

Er soll deutlich weiter von seinem Stern entstanden sein und war ursprünglich ein Mini-Neptun. Damit war er deutlich größer als die Erde. Seine Atmosphäre aus Wasserstoff und Helium wurde durch die Strahlung des Zentralsterns aber zerstört, schreiben die Wissenschaftler. Die jetzige Atmosphäre setze sich aus Wasserstoff, Blausäure (Cyanwasserstoff), Methan und Ammoniak und einer Kohlenwasserstoffschicht zusammen.

Magmaozeane

Die Forscher vermuten, dass der Wasserstoff aus der ursprünglichen Atmosphäre vom Magmaozean des Planeten aufgenommen wurde. Inzwischen ist die äußere Schicht des Planeten aber abgekühlt. Er ist nun ein Gesteinsplanet mit vulkanischer Aktivität. Durch diese Vulkane wird der gespeicherte Wasserstoff wieder freigesetzt.

Dieser Vorgang sorgt dafür, dass die neue Atmosphäre gebildet wird. Gleichzeitig wird der Wasserstoff ins All abgegeben. „Wir denken, dass sich die heutige Atmosphäre regeneriert hat. Es könnte sich also um eine sekundäre Gashülle handeln“, heißt es in einem Statement.

Die Region um den Zentralstern von GJ 1132 b

Die Astronomen glauben, dass durch diesen Vorgang Mini-Neptune zu Gesteinsplaneten schrumpfen. Ihre Beobachtungen führten sie mit dem Hubble-Teleskop durch. Das Ergebnis ist vorab erschienen und soll nach seiner Überprüfung im Fachmagazin The Astronomical Journal erscheinen. 

James-Webb-Teleskop

Mit dem neuen James-Webb-Teleskop, das noch heuer ins All geschossen werden soll, erhoffen sich die Wissenschaftler neue Daten für ihre These. Sie hoffen, die Vulkane auf der Oberfläche des Planeten beobachten zu können. Damit könnten sie direkten Einblick erhalten, wie sich eine neue Atmosphäre formt.

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