Lovell Teleskop

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© APA/AFP/PAUL ELLIS

Science

Warum sich 36 Alien-Zivilisationen bei uns melden könnten

Forscher der University of Nottingham haben berechnet, dass es wahrscheinlich 36 intelligente Zivilisationen in unserer Galaxie gibt, mit denen wir kommunizieren könnten. Laut Astrophysiker Christopher Conselice reichte die Anzahl bislang zwischen 0 und einigen Milliarden Zivilisationen. Die Studie wurde im Astrophysical Journal veröffentlicht. 

Um zu solch einer genauen Schätzung zu kommen, bedienen sich Forscher grundsätzlich der sogenannten Drake-Gleichung. Dabei gibt es 7 Faktoren, die berücksichtigt werden: 

  1. Die durchschnittliche Anzahl von Sternen, die sich pro Jahr in der Galaxie bilden.
  2. Der Anteil der Sterne, die Planeten bilden.
  3. Der Anteil an Planeten, auf denen Leben möglich ist.
  4. Der Anteil an Planeten, die tatsächlich Leben bilden.
  5. Der Anteil an Planeten, die intelligente Lebensformen entwickeln.
  6. Der Anteil an intelligenten Lebensformen, die Technologie entwickeln.
  7. Die durchschnittliche Lebensdauer einer kommunizierenden Zivilisation in Jahren. 

Vergleich mit der Erde

Das Problem an der Gleichung ist die Unsicherheit der Faktoren, weswegen Schätzwerte genutzt werden. Conselice und seine Kollegen haben für die Berechnung nun aber neue Daten verwendet, wodurch eine genauere Zahl berechnet werden konnte. „Grundsätzlich haben wir angenommen, dass sich intelligentes Leben im Laufe von Milliarden Jahren auf anderen Planeten so bildet, wie auf der Erde“, sagt er. 

Milky Way. Night sky and silhouette of a standing man

Diese Annahme ist auch als Kopernikanisches Prinzip bekannt, das besagt, dass der Mensch keine ausgezeichnete und besondere Stellung im Kosmos einnimmt.Der Forscher ist laut The Guardian überzeugt, dass außerirdisches Leben im Vergleich zu jenem auf der Erde viele Ähnlichkeiten aufweisen würde. „Wir wären nicht sehr schockiert, wenn wir ihnen begegnen würden“, sagt er. 

Weiterhin viele Unbekannte

Naturgemäß bleibt die Berechnung eine spekulative Theorie, denn viele der Faktoren in der Drake-Gleichung sind nicht messbar und basieren auf einigen Grundannahmen. Geht man von einer ähnlichen Evolution und der gleichen Zeitspanne aus, in der sich eine menschenähnliche Zivilisation bildet, sollten mit dem heutigen Tag zwischen 4 und 211 Zivilisationen innerhalb der Milchstraße existieren, die Kommunikationssignale ins All aussenden können.

Dass es genau 36 sein könnten, ist den Forschern zufolge allerdings der wahrscheinlichste Wert. Für eine wechselseitige Kommunikation müsste unsere Zivilisation den Berechnungen zufolge allerdings noch weitere 6.120 Jahre überleben. Denn Schätzungen zufolge sind die nächsten Außerirdischen zumindest 17.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Geht unsere und die andere außerirdische Zivilisation früher zu Grunde, würde es zu lange dauern, bis die Kommunikationssignale als tatsächliche Konversation ausgetauscht werden können.

Rückschlüsse auf Überleben der Menschheit

Die Anzahl an Kommunikationssignalen, die wir von außerirdischen Lebensformen empfangen, sei ein wichtiger Hinweis auf die Zeitspanne, in der hoch entwickelte Zivilisationen wie die Menschheit in unserer Galaxie überleben können. "Wenn wir viele Signale aufschnappen und so Beweise finden, dass intelligentes Leben in der Milchstraße verbreitet ist, würde das bedeuten, dass hochentwickelte Zivilisationen länger als einige Hundert Jahre überleben können."

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Andreea Bensa-Cruz

Andreea Bensa-Cruz beschäftigt sich mit neuesten Technologien und Entwicklungen in der Forschung – insbesondere aus Österreich – behandelt aber auch Themen rund um Raumfahrt sowie Klimawandel.

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