© Wien Energie/Johannes Zinner

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Wiener Gasturbine wird für Wasserstoff umgebaut

Im Kraftwerk Donaustadt ist ein Umbau einer der größten Gasturbinen des Landes im Gange. In dieser soll ab dem Sommer 2023 Wasserstoff für die Energieerzeugung dazu gemischt werden. Das gab Wien Energie bekannt.

Dieser „Betriebsversuch“, wie es heißt wird von Wien Energie, RheinEnergie, Siemens Energy und VERBUND durchgeführt. In dem Versuch wird zu Beginn 15 Prozent Wasserstoff dem Erdgas beigemengt, in Folge soll der Anteil auf 30 Prozent steigen. Wenn es klappt, soll die Anlage für den Dauerbetrieb zertifiziert werden.

Großes Kraftwerk im Betriebsversuch

„Nur durch Reden löst sich die Klimakrise nicht! Der Umbau unserer Gasturbine und der weltweit erste Wasserstoff-Betriebsversuch im Kraftwerk Donaustadt sind wichtige Schritte für mehr Klimaschutz und Unabhängigkeit“, erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung.

Im Kraftwerk Donaustadt wird derzeit Strom für etwa 850.000 Haushalte und Wärme für mehr als 150.000 Haushalte produziert. Die Anlage wurde 2001 in Betrieb genommen und erzeugt eine Leistung von 350 Megawatt.

Die Gasturbine im Kraftwerk Donaustadt 

Was genau gemacht wird

Der Umbau ist seit Mai im Gange und soll bis Mitte Juli abgeschlossen sein. Man darf sich eine Effizienzsteigerung von insgesamt rund 23 Megawatt erwarten. Schon bei 15 Volumenprozent Beimischung von grünem Wasserstoff würden in Donaustadt jährlich rund 33.000 Tonnen CO2 eingespart werden, heißt es seitens Wien Energie.

Doch woher kommt der Wasserstoff eigentlich? "Wir sind derzeit noch in der Beschaffungsplanung für den Betriebsversuch. Es soll klimaneutraler Wasserstoff zum Einsatz kommen, den wir über einen Industriepartner zukaufen", heißt es seitens Wien Energie dazu auf Anfrage.

Im Rahmen der Umbauarbeiten wurden unter anderem verbesserte Turbinenschaufeln, ein neues Verbrennungssystem, ein Heizgasanalysegerät und ein neues Kontrollsystem installiert. Auch die Brennkammer wurde optimiert und für den Betriebsversuch vorbereitet. Die Turbinen können nach dem Umbau die Tagesschwankungen und saisonale Produktionsunterschiede der erneuerbaren Stromerzeugung von Wind- und Sonnenenergie flexibel ausgleichen.

Die ersten Tests sind für den Sommer 2023 angesetzt. Erste Ergebnisse erwartet man sich bis Ende 2023. Die Projektpartner haben rund 10 Millionen Euro in das Projekt investiert.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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