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Start-ups

aws gibt Innovationen eine Bühne

Viele herausragende Innovationen gehen in der Masse unter. Das will das Austria Wirtschaftsservice (aws) gemeinsam mit der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Industriellenvereinigung (IV) ändern. Und zwar mit dem alljährlich verliehenen Preis PHÖNIX. Ausgezeichnet werden Gründer in den Kategorien Start-ups, Spin-offs, Frauenteams und Prototypen.

Heuer hat der Wettbewerb bereits zum sechsten Mal im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) stattgefunden. Von 18 nominierten österreichischen Unternehmen wurden  vier von einer Fachjury als Preisträger gekürt (siehe unten). Ihr Gewinn: eine Urkunde, eine Trophäe und die Teilnahme an einem internationalen oder nationalen Event im Wert von 5.000 Euro.

Vorbild-Funktion

Als Förderbank des Bundes unterstützt die aws die Teilnehmer von der ersten Idee bis zum Markterfolg. „Um standortrelevante Innovationen zu schaffen, braucht es einen stetigen und qualitativen Wissenstransfer zwischen der Wissenschaft und den Unternehmen“, sagt Elisabeth Udolf-Strobl, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort anlässlich der Verleihung. Die diesjährigen Preisträger fungierten in dieser Hinsicht als Role-Models.

Das „enorme Potenzial“ der Teilnehmer für Wirtschaft und Wissenschaft wurde auch laut der aws-Geschäftsführung Edeltraud Stiftinger und Bernhard Sagmeister in diesem Jahr wieder sichtbar. Sie entwickeln Innovationen, die neben dem eigenen Geschäftserfolg auch einen wichtigen Beitrag zur positiven Entwicklung des Standorts schaffen, heißt es.

Von Idee zu Produkt

Der Gründerpreis steht für hervorragenden Wissens- und Technologietransfer. Denn gerade die Transformation von Forschungsergebnissen in marktfähige Innovationen – also der Weg von der ersten Idee zum Produkt – stellt gemäß der aws oftmals eine große Herausforderung dar. Genau diese Transformation brauche es aber, um standortrelevante Innovationen entstehen zu lassen. Eine zentrale Funktion übernehme dabei die Entwicklung und Umsetzung von Prototypen, denn sie beweisen die technische Machbarkeit. Und Start-ups und Spin-offs seien eine wichtige erste Option zur Verwertung von Forschungsergebnissen.

Der PHÖNIX zeichnet laut den aws-Experten genau diese wichtigen Akteure aus und zeigt damit, wie essenziell der Wissenstransfer für den Innovationsstandort ist. Die Sieger werden in einem zweistufigen Jury-Prozess ausgewählt. Projekte, die formale Teilnahmekriterien erfüllen, werden durch aws-Experten anhand von einem Kriterienkatalog bewertet. Unter anderem ist dabei wesentlich, wie hoch die gesellschaftliche Relevanz eingeschätzt wird, ob ein Alleinstellungsmerkmal gegeben ist und wie tragfähig das Geschäftsmodell ist. Die aws-Jury nominiert fünf Projekte pro Kategorie. Diese werden danach an eine international besetzte Fachjury weitergeleitet, welche die Sieger kürt.

Nach der Siegerehrung

Die Auszeichnung hat für die Sieger einen positiven Einfluss. Das zeigt unter anderem das Unternehmen Lithoz, ein Spin-off der TU Wien und Sieger im Jahr 2013. Es hat einen 3D-Drucker für Hochleistungskeramik und bioresorbierbare Keramiken hergestellt.   Von damals fünf Mitarbeitern ist Lithoz im Vorjahr bereits auf 43 Mitarbeiter gewachsen.

Gründerin Regina Grillari wurde 2012 mit dem  erfolgreichen Unternehmen Evercyte in der Kategorie Frauen ausgezeichnet. Inzwischen hat sie zwei weitere Unternehmen gegründet. Als anderes Vorzeigebeispiel gilt PhagoMed. Mit dem PHÖNIX konnte sich das Unternehmen einen Investor an Land ziehen.
Die nächste Ausschreibung ist für das Frühjahr 2020 geplant. Der Bewerbungsbogen (Vorlagen auf der aws-Webseite zum Download) ist ab diesem Zeitpunkt über das digitale Einreichportal „Fördermanager“ an die aws zu übermitteln.

Die Gewinner

Start-up

Als bestes Start-up wurde MacroArray Diagnostics gekürt. Es hat eine Diagnosetechnik namens ALEX (Allergy Explorer) entwickelt, die mit nur einem Tropfen Blutplasma ein umfassendes Antikörperprofil von Patienten erstellen kann. Die Testergebnisse erhalten sie damit besonders schnell.

Frauen

In der Kategorie Frauen hat dieses Jahr das Grazer Unternehmen Qualizyme Diagnostics gewonnen und das Potenzial von Frauen in Hightech-Gründungen besonders sichtbar gemacht. Qualizyme Diagnostics hat ein Früherkennungsgerät sowie Test-Kits entwickelt, mit denen Infektionen bei Patienten rechtzeitig und somit erfolgreich behandelt werden können. Die Geräte können Enzyme, die gleich zu Beginn einer Infektion freigesetzt werden, qualitativ und quantitativ nachweisen.

Spin-off

In Bereich Spin-off wurde Txture, ein Ableger der Universität Innsbruck, gekrönt. Das Unternehmen hat eine Softwareplattform entwickelt, die automatisch alle Zusammenhänge der IT-Systemlandschaften eines Unternehmens auf technischer, strategischer und operativer Ebene analysiert.

Prototyp

In der Rubrik Prototyp wurde ein hochauflösender 3D-Laserdrucker der TU Wien ausgezeichnet. Das Spin-off wird nun unter dem Namen upnano geführt. Ein Team des Instituts für Werkstoffwissenschaft und -technologie setzt dabei Zwei-Photonen-Polymerisation ein, um Objekte aus bioverträglichem Material im Sub-Mikrometer-Bereich herzustellen. Das Besondere: Dieses Verfahren ist um rund 70 Mal schneller
als bestehende.

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer redaktionellen Kooperation zwischen futurezone und aws.

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Andreea Bensa-Cruz

Andreea Bensa-Cruz beschäftigt sich mit neuesten Technologien und Entwicklungen in der Forschung – insbesondere aus Österreich – behandelt aber auch Themen rund um Raumfahrt sowie Klimawandel.

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