Gründer in Österreich: 37 Jahre alt, männlich, aus Wien
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Die heimische Start-up-Landschaft hat sich positiv entwickelt. Seit 2008 wurden hierzulande über 2.200 Start-ups gegründet. Damals gab es gerade einmal 30 bis 40, sagt Karl-Heinz Leitner vom Austrian Institute of Technology (AIT) im Rahmen der Präsentation des Austrian Startup Monitor 2019. Gemeinsam mit Markus Raunig von Austrian Startups und Stefan Jung vom WU-Gründungszentrum hat er die neue Studie, für die 700 Start-ups befragt wurden, vorgestellt.
Der jüngste Gründer in Österreich ist 15 Jahre alt, der älteste 68. Das Durchschnittsalter beträgt 37 Jahre. Der männliche Anteil dominiert immer noch stark. Von insgesamt 5.500 Gründern in Österreich sind 1.000 weiblich. Dennoch ist die Entwicklung durchaus positiv: Ihr Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr von 12 Prozent auf 18 Prozent gewachsen.
Die jungen Unternehmen finden sich vor allem in urbanen Zentren – fast 50 Prozent davon in Wien, gefolgt von jeweils 12 Prozent in Oberösterreich und Steiermark. Zu den nach wie vor wichtigsten Branchen mit rund 30 Pozent zählen IT und Software, weiß Leitner. Einen leichten Anstieg gibt es in den Bereichen Konsumgüter mit 10 Prozent und Finanztechnologie mit 6 Prozent.
Künstliche Intelligenz und Green Tech
Künstliche Intelligenz (KI) hat in der Start-up-Szene den größten Bedeutungszuwachs erlangt und ist laut dem Gros der Start-ups einer der fünf wesentlichen Zukunftstrends, gefolgt von Big Data und grünen Technologien. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Bedeutung von Green Tech um 32 Prozent gestiegen - ein deutlicher Zuwachs. Auch politisch gewinnt das Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung. So will die EU-Kommission bis 2030 eine Billion Euro in die Klimawende in Europa investieren.
Die Entwicklung von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen steht laut Austrian Startup Monitor an erster Stelle. „Wir haben die Start-ups nach ihren sozialen und ökologischen Zielen befragt. 46 Prozent davon sagen, diese Ziele zu verfolgen“, sagt Markus Raunig im Gespräch mit futurezone. Innovationen gehen ihm zufolge insbesondere in Richtung alternative Ernährungsformen wie künstliches Fleisch wie es etwa das Start-up Rebel Meat tut, aber auch wiederverwertbare Takeaway-Verpackungen wie RePhi. Schließlich seien Innovationen in Richtung Wiederaufarbeiten von alten elektronischen Geräten wie Refurbished bedeutend, oder Wasseraufbereitungssysteme in Entwicklungsländern wie bei Helios.
Unterstützung von Regierung
Was es aber verstärkt in Österreich braucht, ist die Unterstützung der österreichischen Bundesregierung. Nur 6 Prozent der heimischen Start-ups fühlen sich protegiert. Doch dieser Wunsch soll realisiert werden. Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort: „Als Bundesregierung haben wir das Ziel, Start-ups und junge Unternehmen bestmöglich zu unterstützen. Dabei stehen nicht immer nur finanzielle Maßnahmen im Vordergrund, sondern auch Mut für neue Initiativen sowie der Abbau von bürokratischen Hürden und die Digitalisierung der Prozesse", sagt sie. Start-ups seien zentrale Innovationsmotoren in Österreich und tragen maßgeblich zum Erfolg des Standorts bei.
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