Rohstoffe aus Abfällen und Apfelstrudel zum Trinken
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Die Begegnung mit Weltmarktführern auf Augenhöhe verspricht der Weltmarktführer-Kongress, der von 14. bis 15. Oktober in Wien stattfindet. Bei der zweitägigen Veranstaltung treffen etablierte Unternehmen, "hidden champions" in ihren Branchen, mit Jungunternehmen und Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft aufeinander. In zahlreichen Vorträgen und Podiumsdiskussionen soll Inspiration, Innovation und Motivation vermittelt werden.
Der Kongress dient sowohl der Vernetzung als auch der Gewinnung neuer Ideen. Am Donnerstag wird es auch einen Start-up-Pitch geben. Dabei haben Jungunternehmer die Möglichkeit, ihre Geschäftsidee in drei Minuten vor einer Jury von Weltmarktführern zu präsentieren. Welch originelle Visionen dabei vorgetragen werden, zeigen zwei Beispiele.
Apfelstrudel zum Trinken
Unter dem Motto "Die Omi hat euch lieb" sollen Kindheitserinnerungen und Österreichs angeblich beliebtestes Dessert in eine trinkbare Form gebracht werden. Omi's Apfelstrudel nennt sich ein Getränk, das sich bereits in seinem ersten Jahr am Markt über eine Million Mal verkaufen soll. So wünscht es sich die Design-Agentur Brainsworld, die Omi's Apfelstrudel gemeinsam mit dem Getränkevertrieb Kendlbacher entworfen habt. "Die Idee ist uns zu später Stunde auf einer Party gekommen", sagen die Neueinsteiger im Getränkemarkt.
Die Omi sieht das Start-up als ideales Aushängeschild, weil diese "weltweit mit Sicherheit zu den beliebtesten Familienmitgliedern gehört." Am Weltmarktführer-Kongress wollen sie "interessante Leute kennenlernen, unser Produkt vorstellen und auf unsere Crowdfunding-Aktion hinweisen." Das Projekt kann man über die österreichischen Crowdinvesting-Plattform Green Rocket unterstützen.
Verwertung von Industrieabfällen
Eine völlig andere Geschäftsidee hat Ab&cd Innovations. Das Start-up will neue Wertstoffe aus Industrieabfällen herstellen. Dazu wurden zwei chemische Verfahren entwickelt. Bei einem davon wird Milchsäure aus Glyzerin gewonnen. Glyzerin bleibt bei Industrieprozessen in großem Umfang als Abfallprodukt übrig, "etwa bei der Biodieselproduktion", erklärt Amitava Kundu von Ab&cd Innovations.
Das Start-up kann Glyzerin in Milchsäure umwandeln. Diese wird heutzutage in verschiedensten Bereichen benötigt, unter anderem für die Lebensmittelproduktion oder in der Medizin. "Implantate, die sich im Körper mit der Zeit auflösen, basieren stark auf Milchsäure", meint Kundu.
Das zweite selbstentwickelte Verfahren verwertet Altbrot. "Pro Jahr werden in Österreich 60.000 Tonnen Brot in den Müll geworfen", sagt Kundu. "Das können wir als Rohstoff für die Produktion von Chemikalien verwenden, die etwa in der Kunststoffproduktion oder in der Kosmetik gebraucht werden." Bisher werden diese Chemikalien aus Zucker gewonnen. Das Start-up will das ändern und künftig auch in anderen Bereichen Reststoffe zu Rohstoffen umwandeln.
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