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Die besten Zeichen-Apps für iOS und Android

Vor etwas mehr als elf Jahren, am 9. Jänner 2007 um genau zu sein, präsentierte Steve Jobs das allererste iPhone, das die Welt verändern sollte. Neben der bahnbrechenden Technologie, die uns bis heute begleitet, ist es vor allem eine Aussage von Jobs, die heutzutage gerne etwas hämisch erwähnt wird. Damals behauptete Jobs stolz, der Finger sei das beste Eingabetool. Niemand wolle oder brauche einen Stylus. Während der Finger unbestritten das beste Eingabetool ist, haben Stifte für Touchscreen-Geräte aber ihr Comeback gefeiert.

Vor allem Grafiker benötigen nämlich sehr wohl mehr als nur ihre Finger, um Zeichnungen erstellen zu können. Ein Usecase, den Apple mittlerweile mit seinem Pencil abdeckt. Und auch Samsung hat erst kürzlich gezeigt, wie viel Bedeutung der Stylus für das Unternehmen hat.

Mit dem Galaxy Note 9 stellten die Südkoreaner einen S-Pen vor, der das Arbeiten am Smartphone angenehmer gestalten soll und unter anderem als Fernbedienung genutzt werden kann. Nicht nur Notizen lassen sich damit schreiben, theoretisch sind auch einfache bis komplexe Zeichnungen möglich. Um diese erschaffen zu können braucht es aber nicht nur einen Stift, sondern auch die passenden Apps.

Paper von FiftyThree

Das Urgestein unter den Zeichen-Apps ist seit mehr als fünf Jahren im App Store erhältlich. Damals noch für den hauseigenen kapazitiven Stift von FiftyThree entwickelt, unterstützt die Anwendung mittlerweile auch Apples eigenen Pencil. In Sachen Design ist die App eine echte Augenweide. Zeichnungen können in virtuellen Büchern abgelegt werden, die mit einer unendlichen Anzahl an Seiten ausgestattet sind. Möchte ich beispielsweise mehrere Projekte voneinander trennen, wird für jedes Projekt ein eigens verziertes Buch in der virtuellen Bibliothek angelegt.

Paper eignet sich aufgrund der übersichtlichen Gestaltung auch für Einsteiger sehr gut. Mittels verschiedener Tools lässt sich von einfachen Skizzen und Zeichnungen bis hin zu professionellen Kunstwerken fast alles bewerkstelligen. Ob feiner Pinsel, Filzstift oder Schere, Papers deckt mit den integrierten Werkzeugen das Wichtigste ab.

Paper ist kostenlos für iOS erhältlich. Die Pro-Version kostet im Abonnement 6,49 Euro.

Adobe Illustrator Draw

Auch aus dem Hause Adobe kommt eine eigene App, die sich auf das Erstellen von Zeichnungen spezialisiert. Adobe Illustrator Draw legt den Fokus dabei explizit auf vektorbasiertes Arbeiten. Mittlerweile fast drei Jahre auf dem Markt, hat Adobe auch diese App im Laufe der Zeit mit den Pro-Versionen des iPads sowie dem dazugehörigen Pencil kompatibel gemacht. Besitzer von Galaxy-Note-Geräten können sich ebenfalls den mitgelieferten Eingabestift zu Nutze machen.

Zur Ausstattung gehören fünf anpassbare Pinsel, die mit unzähligen Spitzen versehen werden können. Ob mit Apple Pencil oder ohne kann die Deckkraft manuell feinjustiert werden. Da Illustrator Draw 64-fachen Zoom unterstützt, ist das Zeichnen bis ins kleinste Detail möglich. Für Profis sicherlich von Bedeutung ist die mit 8K beworbene Arbeitsfläche.

Mithilfe der integrierten Schablonen sowie zusätzlicher Vektorformen aus Capture CC, bietet Illustrator Draw einen recht großen Umfang zum vektorbasierten Zeichnen. Selbstverständlich ist die App tiefgehend mit anderen Adobe Apps verzahnt und versteht sich auch auf Adobe Hardware wie beispielsweise Slide oder Ink. Einziger Wermutstropfen ist die kostenpflichtige Creative-Cloud-Mitgliedschaft, die erst den Zugriff auf alle Funktionen ermöglicht.

Adobe Illustrator Draw ist kostenlos für iOS und Android erhältlich. Der volle Funktionsumfang erfordert eine Adobe-CC Mitgliedschaft.

AutoDesk Sketchbook

Ebenfalls für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet ist SketchBook von AutoDesk. Die als Freemium-App gestartete Anwendung wird mittlerweile vollkommen kostenlos zur Verfügung gestellt. Obwohl die Entwickler die App als einfaches Tool zum Zeichnen bewerben, ist der Funktionsumfang alles andere als klein. Mit Apple Pencil und S-Pen gleichermaßen kompatibel, bietet die Anwendung die wichtigsten Tools, die es zum Anfertigen detaillierter Kunstwerke braucht. So kann beispielsweise zwischen zwölf verschiedenen Stift bzw. Pinsel-Arten gewählt werden. Diese wiederum können jeweils mit verschiedener Deckkraft und Strickstärke versehen werden.

Dank mehrere Ebenen lassen sich Zeichnung gut voneinander trennen, um einzelne Teile besser ausarbeiten zu können. Mithilfe des integrierten Farbmoduls können Farben gezielt und bis ins kleinste Detail abgemischt werden. Während auf Tablets die gesamte Fläche zum Zeichnen genutzt wird und sämtlich Tools am Rand zu finden sind, bekommen Smartphone-Nutzer eigene Menüs und ein kleines Auswahlrad zur Verfügung gestellt.

Somit kann der volle Funktionsumfang erhalten bleiben, ohne Zeichnern am Smartphone zu viel Fläche zu rauben. Als besonderes Feature obendrauf bietet SketchBook noch eine Zeitraffer-Funktion. Nachdem die Arbeit beendet wurde, kann ich mir so Schritt für Schritt die Erschaffung meiner Zeichnungen ansehen.

AutoDesk SketchBook ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Bamboo Paper

Bamboo Paper gehört sicher nicht zu den umfangreichsten Zeichen-Apps, wird aber für den Fokus auf Produktivität sowie die Entwickler-Firma selbst geschätzt. Die Anwendung stammt nämlich aus Hause Wacom, das vor allem für seine Grafik-Tablets geschätzt wird. Aber nicht nur auf den hauseigenen Geräten, auch auf iPad, Galaxy Note und Konsorten lässt sich bekanntlich gut zeichnen. Wie Papers setzt auch die Anwendung von Wacom auf eine Art virtuelle Bibliothek. Ob einzelne Projekte oder Unterteilung nach Stil, Zeichnungen können in eigenen Büchern abgelegt werden. Auch hier kann beliebig geblättert werden, ohne mit der Angst um ausreichend Platz leben zu müssen.

Wie bereits erwähnt setzt Wacom bei seiner App eher auf Produktivität als auf Detailreichtum. Skizzen, Konzepte und der Outcome eines ersten Brainstormings lassen sich äußerst gut mit Bamboo Paper festhalten. Ob Pinsel, Filzstift oder Feder, die wichtigsten Tools sind mit an Bord. Mehr als die Basics findet man hier aber nicht. Gerade für Nutzer des S-Pen ist die App daher äußerst gut geeignet.

Ob im Büro, auf der Uni oder unterwegs, erste Ideen lassen sich dank des einfach gehaltenen Umfanges schnell und unkompliziert erstellen. Fast schon in Richtung Notiz-App geht dabei die Möglichkeit, auch kartiertes Papier zu nutzen, um beispielsweise mit Zahlen oder geometrischen Zeichnungen arbeiten zu können.

Bamboo Paper ist kostenlos für iOS und Android erhältlich. Die Vollversion kostet 2,29 Euro.

Fazit

Ob Konzeptionist oder Künstler, ob Smartphone oder Tablet, die Auswahl an Zeichen-Apps ist nicht endenwollend. Auffällig ist vor allem der große Umfang und die durchwegs kreative Gestaltung der Apps. Dank großer Konkurrenz muss man für eine gute Zeichen-App nicht einmal viel Geld ausgeben, was vor allem für Anfänger ein wichtiges Kriterium ist.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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