Fonds-Manager: "Tesla ist in vier Monaten bankrott"
Ein Tesla-Fan war der Hedge-Fonds-Manager John Thompson nie. Seit Jahren setzt er an der Börse auf sinkende Tesla-Kurs und versucht über diesen Weg mit seinem 25 Millionen Dollar schweren Fonds Gewinne einzufahren. In einem E-Mail an Investoren sieht er angesichts der Verluste und Produktionsprobleme für Tesla schwarz. "Tesla wird in vier Monaten bankrott sein - es sei denn Elon Musk zaubert noch ein Kaninchen aus seinem Hut", wird Thompson von Marketwatch zitiert.
Desaströses Quartalsergebnis
Das sei eines der schlechtesten Quartalsergebnisse, die er jemals gesehen habe. Und auch wenn Tesla es schaffe, mit seinem Narrativ zu begeistern - die Finanzgeber würden am Schluss die Oberhand behalten und die Reißleine ziehen, sagte Thompson sinngemäß. Angesichts der Produktionsprobleme beim Model 3 sowie abflauender Nachfrage beim Model S und Model X werde Musk bald Finanzierungsprobleme bekommen, zumal die Kreditwürdigkeit des Konzerns in Kürze von B- auf CCC zurückgestuft werde, ist sich Thompson sicher.
Erschwerend komme aus Börsensicht die völlige Überbewertung der Aktie zum Tragen. Während Teslas Marktwert im Vergleich zur Traditionsmarke Ford als doppelt so hoch geschätzt werde, spreche die Realität eine völlig andere Sprache.
"Ford produzierte sechs Millionen Autos im Vorjahr und machte 7,6 Milliarden Dollar Gewinn, während Tesla gerade einmal 100.000 Autos herstellen konnte und zwei Milliarden Dollar Verlust machte. Dazu kommt, dass Ford 12 Milliarden Dollar Bargeld für schlechte Zeiten auf der Seite hat, während Tesla gerade noch für drei Monate flüssig sein wird. Ich habe noch nie so etwas absurdes in meiner Karriere gesehen", sagte Thompson.
Aktie auf Talfahrt
Ungeachtet der polemischen Einschätzung des Fonds-Managers: Die Stimmung an der Börse war für Tesla tatsächlich schon einmal besser. Am Mittwoch rutschte die Aktie zwischenzeitlich auf bis zu minus 9,56 Prozent und 252 Dollar ab. Am Abend erholte sich der Kurs leicht und pendelte bei minus 5,3 Prozent herum. Erstmals nach einem Jahr fiel die Aktie zudem unter den Wert, den sie Ende März 2017 hatte.