Milliardenpleite eines bekannten Flugtaxi-Start-ups
Das einst gefeierte Start-up für elektrische Flugzeuge, Lilium, hat seinen Betrieb eingestellt und etwa 1.000 Mitarbeiter entlassen. Lilium-Mitbegründer und CEO Patrick Nathen bestätigte auf LinkedIn das Aus.
„Nach 10 Jahren und 10 Monaten ist es eine traurige Tatsache, dass Lilium seinen Betrieb eingestellt hat. Das Unternehmen, das Daniel, Sebastian, Matthias und ich gegründet haben, kann unseren gemeinsamen Glauben an eine umweltfreundlichere Luftfahrt nicht mehr verfolgen. Das ist herzzerreißend und der Zeitpunkt ist schmerzhaft ironisch“, schrieb Nathen.
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1 Milliarde Dollar an Finanzierungen
Lilium mit Sitz in Bayern hatte seit seiner Gründung laut TechCrunch mehr als 1 Milliarde Dollar an Finanzierungen eingesammelt und war an die Börse gegangen. Das Unternehmen wollte Kleinflugzeuge mit Elektroantrieb bauen und hatte für ein senkrecht startendes Flugtaxi bereits Prototypen entwickelt.
Allerdings waren die Entwickler auch immer wieder auf technische Herausforderungen gestoßen. Das zwischenzeitlich an der US-Technologiebörse Nasdaq notierte Unternehmen hatte über die Jahre immer wieder über Millionenverluste berichtet.
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Zuletzt hatte es politischen Streit um eine staatliche Bürgschaft gegeben. In Bayern setzte sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gegen seinen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) durch und führte einen Kabinettsbeschluss herbei, der sich für eine 50-Millionen-Bürgschaft des Freistaats aussprach - unter der Voraussetzung, dass sich der Bund in gleicher Höhe verpflichtet. Die zunächst in Aussicht gestellte Bundesbeteiligung wurde dann jedoch wieder zurückgenommen.