VW-Chef: Tesla bei Software überlegen
Der Volkswagen-Chef Herbert Diess sieht Tesla bei bestimmten Technologien eindeutig als überlegen an. Das geht aus einem internen Video-Meeting hervor, dessen Inhalte der Automobilwoche zugespielt wurden. Sorgen bereitet Diess der Umstand, dass Tesla massenhaft Daten generiert und regelmäßig Software-Updates liefert. Besonders bei den Fahrerassistenzsystemen wie dem Autopilot habe Tesla die Nase vorn.
"500.000 Teslas funktionieren als neuronales Netz, das kontinuierlich Daten sammelt und dem Kunden im 14-Tages-Rhythmus ein neues Fahrerlebnis bietet", sagte der VW-Boss. Da könne kein anderer Automobilhersteller mithalten.
Aufholplan
Eine neu gegründete Abteilung soll nun den “Aufholplan zu Tesla” in Sachen Software umsetzen. Besonders beim Nutzererlebnis will Volkswagen Boden gut machen. Bei Tesla würden die Käufer viele Details schätzen. Dazu zählen laut Diess das reduzierte Design, der nicht notwendige Schlüssel und die Reduktion auf den einen Touchscreen im Cockpit: "Die Kunden lieben es."
Zuletzt hatte Tesla vor allem mit Produktionsschwierigkeiten zu kämpfen. Diess sprach in diesem Zusammenhang von einem "Gang durch die Produktionshölle". Er traue Tesla-Chef Elon Musk aber zu, diese Probleme zu meistern.
Diess zeigte seinen Top-Managern während der Videokonferenz auch eine Grafik, wonach Tesla auf den internationalen Kapitalmärkten aktuell doppelt so viel wert sei, wie VW. "Und das trotz unserer Marken wie Porsche, Audi, VW, Bentley und den anderen", so Diess.
Hoffnungsträger ID.3
Für den Volkswagen-Konzern ist der ID.3 der Hoffnungsträger für den elektrischen Markt. Gerade bei der Software gab es hier zuletzt aber Schwierigkeiten. So berichteten Testfahrer Ende Februar von bis zu 300 Problemen täglich. Grund sei die angeblich zu hastig programmierte Grundarchitektur der Software.
Zuletzt wurde die Produktion des E-Golf offenbar aufgrund von Problemen mit dem ID.3 verlängert.