3 Jahre Haft: Forscher schürfte Kryptowährungen in Atomwaffen-Labor
Andrei Rybkin wurde jetzt zu 3 Jahren Haft verurteilt – und einer Geldstrafe von umgerechnet 2.800 Euro. Er nutzte Computer an seinem Arbeitsplatz, um unerlaubt nach Kryptowährungen zu schürfen. Die hohe Strafe kommt daher, dass sein Arbeitsplatz ein Labor zur Entwicklung von Atomwaffen war.
Rybkin war Mitarbeiter von All-Russian Scientific Research Institute of Experimental Physics. Dieses wurde 1947 gegründet und ist ein Labor in Russland zur Erforschung und Entwicklung von Atomwaffen. Ende der 40er Jahre wurde dort Russlands erste Atombombe entwickelt.
Nachts geschürft
Rybkin und zwei seiner Kollegen haben Computer des Forschungslabors, die gerade nicht in Verwendung waren, für das Krypomining genutzt. Laut den Gerichtsunterlagen machten sie das von Mai bis September 2017, hauptsächlich nachts, berichtet The Next Web. Die Gewinne aus dem Schürfen und Verkaufen der Kryptowährungen teilten sie sich.
Die Kollegen kamen glimpflicher davon. Sie müssen eine Geldstrafe zahlen und haben 4 Jahre auf Bewährung bekommen. Dass Rybkin ins Gefängnis muss, liegt unter anderem daran, dass das Labor vom Staatsunternehmen Rosatom betrieben wird. Er wurde ua. schuldig gesprochen, Computerviren verbreitet zu haben und Zugang zu digitalen Informationen, unter Ausnutzung seines Berufs, erlangt zu haben.
Weitere Vorfälle
Erst kürzlich wurde ein ähnlicher Vorfall bekannt. So schürfte ein Mitarbeiter in einem Atomkraftwerk in der Ukraine nach Kryptowährung. Im Februar 2018 haben Techniker des russischen Kernenergiezentrums einen Supercomputer zweckentfremdet.
Im März 2018 flog ein ähnlicher Fall in der Meteorologiebehörde von Australien auf. Im April 2018 wurde ein Angestellter eines rumänischen Kernforschungsinstituts beim Mining erwischt.