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Ukrainer verwendeten Atomkraftwerk-Rechner für Krypto-Mining

Der ukrainische Geheimdienst SBU untersucht Vorgänge im Kernkraftwerk Süd-Ukraine nahe der Stadt Juschnoukrajinsk, bei dem Angestellte zur persönlichen Bereicherung sensible Infrastruktur für das Stromnetz des Landes gefährdet hatten. Die Angestellten hatten offenbar Rechner am Kraftwerksgelände zum Mining von Kryptowährungen verwendet. Gefunden wurden diese bei einer Razzia im Juli.

Wertvolle Pläne gefährdet

Die Rechner, welche mit jeweils mehreren Grafikkarten für das leistungsintensive Krypto-Mining augestattet waren, wurden in einem Büro der Kraftwerksverwaltung und in einer Kaserne für eine Militäreinheit gefunden, die das Kraftwerk eigentlich schützen sollte. Der Geheimdienst SBU untersucht nun, ob die Drahtzieher durch ihre Aktion möglicherweise unabsichtlich das Netzwerk des Kraftwerks für Cyberattacken geöffnet haben. Angreifer hätten dabei zwar nicht Zugriff auf Steuerungsprozesse des Kraftwerks gehabt, aber sie hätten wertvolle Pläne - etwa zu Abwehrmaßnahmen gegen physische Angriffe - stehlen können.

Wie ZDNet berichtet, wurden mehrere Mitarbeiter des Kraftwerks angezeigt, angeblich gab es aber noch keine Verhaftungen - wobei es über interne Untersuchungen des Militärs keine Informationen gebe. Als Grund für den waghalsigen Krypto-Mining-Plan der Angestellten sehen Experten die jüngsten Kursanstiege von Bitcoin und Co.

Ähnliche Vorfälle

Der Vorfall in dem ukrainischen Atomkraftwerk ist nicht der erste seiner Art. Im Februar 2018 wurde etwa bekannt, dass Techniker des russichen Kernenergiezentrums einen Supercomputer für Krypto-Mining zweckentfremdet haben. Im März 2018 flog ein ähnlicher Fall in der Meteorologiebehörde von Australien auf. Im April 2018 wurde ein Angestellter eines rumänischen Kernforschungsinstituts beim Krypto-Mining erwischt.

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