Amazons Videoklingel Ring gibt persönliche Daten weiter
Ring sei nicht nur ein Produkt, das es Nutzern erlaube, ihre Nachbarn zu überwachen, sondern werde von Amazon auch genutzt, um Nutzer zu überwachen, schreibt die Electronic Frontier Foundation (EFF), die die Android-App der Videoklingel untersuchte. Das Ergebnis ist ernüchternd.
Die App teile ohne Wissen der Nutzer persönliche Daten mit zahlreichen Firmen, heißt es in der Analyse. Darunter seien etwa die IP-Adressen, Informationen über das Smartphone, das verwendete WLAN sowie Sensor-Daten. An eine Firma würden sogar die vollen Namen und Mail-Adressen der Nutzer übermittelt.
Unter den Firmen, an die Amazon die Daten seiner zahlenden Kunden weitergibt, befinden sich laut der EFF neben Facebook und Google das Big-Data-Unternehmen AppsFlyer, die Tracking-Firma MixPanel und die „Deep-Linking“-Plattform Branch.
Datenschutz- und Sicherheitsbedenken
Amazon hatte Ring 2018 übernommen. Der Heimkamerahersteller ist in der Vergangenheit immer wieder wegen Datenschutz- und IT-Sicherheitsbedenken ins Gerede gekommen. Kritisiert wurden etwa Partnerschaften mit lokalen Polizeibehörden in den USA. Auch dass die Kamera dazu ermutige Nachbarn auszuspionieren, machten Bürgerrechtler zum Thema.
In einem Blog-Eintrag auf Medium forderte ein Amazon-Angestellter vor kurzem, den Verkauf der Kameras einzustellen und nicht wieder zu starten, berichtet die BBC. Der Einsatz vernetzter Überwachungskameras für den privaten Gebrauch, mit denen Filmmaterial zentral abgefragt werden kann, sei nicht mit einer freien Gesellschaft vereinbar, heißt es in dem Posting.
Hackerangriffe
Zuletzt gab es auch immer wieder Meldungen, dass die Heimkameras Ziel von Angriffen wurden. Über die Lautsprecher konnten die Angreifer etwa mit Kindern sprechen.