Apple: Auch Mitarbeiter protestieren gegen Foto-Scans auf iPhones
Die Ankündigung von Apple, künftig Fotos auf iPhones zu scannen, um gegen Kindesmissbrauch vorzugehen, stößt auf Kritik (futurezone berichtete). Datenschützer*innen werfen dem Unternehmen vor, damit Massenüberwachung zu ermöglichen. Auch Apple-Mitarbeiter*innen haben sich gegen die Vorgehensweise ausgesprochen, wie nun bekannt wird.
In einem firmeninternen Slack-Chat äußerten sie Bedenken, dass Regierungen die Funktion nutzen könnten. So könnten repressive Staaten etwa ihre politischen Gegner ausspionieren und aufgrund des gefundenen Materials verhaften.
Slack-Channel von Kritik überschwemmt
Laut der Nachrichtenagentur Reuters hatten die Mitarbeiter*innen den Slack-Channel vor der Ankündigung mit mehr als 800 Nachrichten überschwemmt. Zwar hatte es bereits bei früheren Maßnahmen, die den Datenschutz betreffen, Proteste gegeben. Der Umfang und die Dauer seien in diesem Fall aber besonders groß gewesen, heißt es.
Unter anderem werden Bedenken geäußert, dass Apple sich beim Schutz der Privatsphäre unglaubwürdig macht. Hier hat sich das Unternehmen zuletzt verstärkt eingesetzt und unter anderem neue Regelungen für seinen App Store eingeführt (futurezone berichtete).
Andererseits hoffen einige Mitarbeiter*innen, Apple könnte nun endlich die vollständige Verschlüsselung der iCloud einführen. Zudem gibt es auch Befürwortung für das strikte Einschreiten gegen die Ausbeutung von Kindern.
Kritiker: Hintertür für Regierungen offen
Kritik an Apple war unter anderem von Edward Snowden und WhatsApp-Chef Will Cathcart gekommen. Daraufhin hatte der iPhone-Hersteller ein 6-seitiges Dokument veröffentlicht. Darin wird unter anderem beteuert, Regierungen keine Hintertür offen zu lassen.
Trotzdem bleibt die iCloud - und damit sämtliche damit synchronisierten Inhalte - nicht vollständig verschlüsselt. So können etwa das FBI und Apple selbst auf alle Daten zugreifen, die dort gespeichert sind.