Britische Gesundheitsbehörde muss Pager hergeben
Rund 130.000 Pager hat die NHS noch in Betrieb, das sind immerhin zehn Prozent der Pager, die weltweit noch im Gebrauch sind. Weil nur mehr ein Anbieter die Geräte unterstützt, kostet der Betrieb der Funkrufempfänger jährlich rund 6,6 Millionen Pfund (7,61 Mio. Euro). Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock will die Geräte, die nur Nachrichten empfangen, aber selbst keine versenden können, nun ins Ausgedinge schicken. Sie seien veraltet und eine archaische Technologie, wird er von der BBC zitiert.
Ersetzt werden sollen sie – wie Hancock sagt – durch „E-Mail oder Mobiltelefone“ – oder konkret durch Apps. Eine solche mit dem Namen Medic Bleep wurde bereits von der NHS getestet. Die Anwendung sei ähnlich wie WhatsApp, allerdings mit besseren Sicherheitsvorkehrungen. Sie habe Ärzten viel Zeit erspart, heißt es aus der Behörde.
Schnell und zuverlässig
Kritiker warnen allerdings davor, dass Mobilfunkempfang und WLAN-Abdeckung in Spitälern oft lückenhaft sei und bei webbasierten Messaging-Diensten oft Verzögerungen auftreten würden. Auch könnten medizinische Geräte durch den Mobilfunk gestört werden. Pager, die über ein eigenes Netz kommunizieren, seien hingegen schnell und zuverlässig.
Einige Pager soll die NHS jedenfalls behalten dürfen, heißt es in dem BBC-Bericht. Für den Fall, dass WLAN- oder Mobilfunknetze ausfallen sollten.
Pager sind allerdings nicht die einzigen antiquierten Geräte, die in britischen Spitälern noch genutzt werden. Eine Untersuchung im vergangenen Jahr brachte zutage, dass auch noch 9000 Fax-Geräte zum Versenden von Dokumenten zum Einsatz kommen.