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C-390M: Das ist der Hercules-Nachfolger des Bundesheeres

Der geplante Kauf neuer Transportflugzeuge für das Bundesheer ist nun fix. Österreich beschafft 4 Stück des Transportfliegers des Typs C-390M des brasilianischen Flugzeugherstellers Embraer, gab das Bundesheer am Montag bekannt. Die Maschinen sollen als Nachfolge für die in die Jahre gekommene C-130 Hercules dienen. 

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Beschaffungskooperation mit den Niederlanden

Bereits am 19. April hatte das Verteidigungsministerium bekannt gegeben, dass man ein sogenanntes Memorandum of Understanding mit den Niederlanden für die Beschaffungskooperation unterfertigt habe. Am Montagnachmittag unterzeichneten die Niederlande gemeinsam mit Embraer in Farnborough (Großbritannien) den Vertrag für 9 Stück der Maschine. 

Damit erhält das Bundesheer die geplanten 4 Stück des Transportfliegers. Für die Kooperation mit den Niederlanden entschied man sich aufgrund des schnelleren Beschaffungsprozesses. Eine eigene Ausschreibung hätte laut Bundesheersprecher Michael Bauer mehrere Jahre gedauert.

"Die heutige Vertragsunterzeichnung und damit der nun fixierte Kauf der 4 Stück der neuen Transportflieger ist ein Meilenstein für das österreichische Verteidigungsministerium", so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). "Mit dieser Beschaffung werden unsere Luftstreitkräfte in Zukunft nicht nur am neuesten Stand der Technik sein, sondern können ihren Auftrag für militärische und humanitäre Operationen wieder im vollen Umfang erfüllen."

In der engeren Auswahl war Gerüchten zufolge auch die neueste Hercules-Version C-130J. Die Maschine des Herstellers Lockheed Marin ist bereits weltweit im Einsatz. Im Gegensatz zur KC-390, die von 2 Jet-Motoren angetrieben wird, handelt es sich bei der Hercules um eine 4-motorige Turboprop-Maschine. Sie wird unter anderem vom deutschen und französischen Militär verwendet.

Details zur C-390 Millennium (C-390M)

Größe

C-390: 35 Meter lang, 35 Meter Flügelspanne, 11,8 Meter hoch

Reichweite mit Ladung

C-390: 5.056 Kilometer mit 14 Tonnen

Geschwindigkeit

C-390: 988 km/h Höchstgeschwindigkeit, 870 km/h Reisegeschwindigkeit

Maximale Flughöhe

C-390: 11.000 Meter

Maximale Zuladung

C-390: 25.800 Kilogramm

Ladungsvolumen

C-390: 169 Kubikmeter

Mindestbesatzung

C-390: 2 Piloten + ein Ladungsmeister

Maximalbesatzung

C-390: 80 Passagiere

Die Wahl fiel allerdings auf die brasilianische C-390M. Sie hob 2015 zum ersten Mal ab, 2019 wurde sie in den Dienst gestellt. Das Transportflugzeug kann sowohl in der Luft betankt, als auch als Tanker eingesetzt werden, wobei die Tankervariante als KC-390 bezeichnet wird. Österreich verfügt selbst zwar über keine Flugzeuge für die Luftbetankung, das Manöver sei jedoch "im internationalen Verbund" möglich, wie Bauer erklärt.

Budget von rund 1 Milliarde Euro

In dem Gesamtpaket werden die Luftfahrzeuge mit den logistischen Leistungen, Missionsausrüstung, die erforderlichen Ausbildungen für Piloten und Techniker, notwendige Infrastruktur sowie Ersatzteile mit einem geplanten Budgetrahmen von rund einer Milliarde Euro beschafft. "Neben der kostengünstigeren Beschaffung der neuen Transportflieger haben wir auch den Vorteil, dass wir unsere Piloten und Techniker künftig gemeinsam schulen und im Bereich der Wartung zusammenarbeiten können", so Tanner.

Die C-390M werden in Hörsching stationiert sein und sollen zumindest für 30 Jahre als Lufttransportsystem der österreichischen Luftstreitkräfte zur Verfügung stehen. Die Einsatzmöglichkeiten der Embraer C-390M umfassen laut Verteidigungsministerium den Lufttransport (Personal, Material), Patiententransport, Evakuierungen, Landung auf unbefestigten Pisten oder auch das Absetzen von Fallschirmspringern aus der Luft.

Lasten bis zu 26 Tonnen

Der Transportflieger kann für den Transport von Lasten bis zu 26.000 kg und für Fahrzeugtransporte bis zu einer Größe eines Pandur Evolution mit aufgebauter Waffenstation eingesetzt werden. Er kann 80 Passagiere bzw. 60 Fallschirmspringer transportieren und auch für medizinische Evakuierungseinsätze verwendet werden.

Neben den Niederlanden und Österreich wird demnach die C-390M von Portugal, Ungarn und Tschechien als Lufttransportsystem eingesetzt bzw. befindet sich in Beschaffung. Auch in anderen europäischen Nationen sind Beschaffungen dieses Luftfahrzeugmusters in Aussicht gestellt. Damit bestehen laut Verteidigungsministerium Möglichkeiten zu Kooperationen bei Ausbildung, Wartung oder auch Beschaffung von Ersatzteilen mit europäischen Nationen.

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