Indien preist Anti-Satelliten-Rakete auf Waffenmesse an
Nachdem Donald Trumps US-Regierung eine eigene Space Force ins Leben gerufen hat, könnten auch andere Staaten auf die Idee kommen, für den Weltraumkrieg aufzurüsten. Als Lieferant bietet sich Indien an. Während der Waffenmesse Defexpo 2020, die das indische Verteidigungsministerium veranstaltete, wurde jene Waffe angepriesen, mit der 2019 ein erfolgreicher Satellitenabschuss stattgefunden hat.
Bei der Mission Shakti wurde eine 13 Meter hohe, dreistufige Rakete losgeschickt, um einen Satelliten in einer Umlaufbahn von 300 Kilometer über dem Meeresspiegel zu eliminieren. Auf einer Schautafel bei der Defexpo 2020 wurden der Flugkurs der Rakete, sowie Bilder des Satelliten vor und nach dem Treffer präsentiert.
Angeberei oder Exportplan
"Das sieht wie ein Vorstoß von Indien aus, um mit seinen Fähigkeiten bei Anti-Satelliten-Waffen anzugeben und diese möglicherweise sogar für den Export anzubieten", zitiert Ars Technica Brian Weeden von der Non-Profit-Organisation Secure World Foundation, die sich für eine friedliche Nutzung des Weltraums einsetzt. "Ich denke, das widerspricht der indischen Behauptung nach der Mission Shakti, dass es sich dabei um eine einmalige Demonstration gehandelt hat."
Gefahr für alle Satelliten
Satelliten im Orbit abzuschießen, kann potenziell Kettenreaktionen auslösen und alle Satelliten rund um den Globus gefährden (Kessler-Syndrom!). Nachdem China 2007 einen Satelliten abgeschossen hat, hagelte es deshalb scharfe Kritik. Auch Indiens Mission Shakti wurde kritisiert, da sich der indische Satellit jedoch auf einer relativ niedrigen Umlaufbahn befand, sind Trümmerteile jedoch schneller in die Erdatmosphäre eingetreten und dort verglüht.