Isländischer Bitcoin-Räuber brach aus Gefängnis aus
Sindri Thor Stefansson, der in Island den „Großen Bitcoinraub“ begangen haben soll, ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und nach Schweden geflohen. Das berichtet der Guardian. Stefansson soll gemeinsam mit Komplizen 600 Mining-Computer gestohlen haben. In Island wird besonders intensiv nach Kryptowährungen geschürft, da dort die Energiekosten relativ gering sind.
Stefansson war in einem Gefängnis mit niedriger Sicherheitsstufe im Süden von Island untergebracht. Am Dienstag konnte er offenbar über ein Gefängnis von dort entkommen. Vom Flughafen Keflavik flog er nach Stockholm, er wurde auf einer Videoaufnahme erkannt. Er nutzte laut Polizei einen fremden Pass. Die Flucht fiel erst auf, als er sich bereits im Flugzeug befand.
Kurioserweise soll sich Stefansson im gleichen Flugzeug befunden haben wie die isländische Premierministerin Katrín Jakobsdóttir. Diese traf am Dienstag den indischen Premierminister in Stockholm. Bis heute wurden die gestohlenen Computer nicht gefunden. Hinweise, die zum Fund der Computer führen, werden aber mit einem Kopfgeld von 60.000 US-Dollar belohnt. Insgesamt wurden bereits 22 Personen verhaftet, die am Diebstahl beteiligt sein sollen.
Gefängnisausbruch eher selten
Damit ist der Kriminalfall um eine weitere ungewöhnliche Facette reicher. Island, das lediglich 340.000 Einwohner zählt, verzeichnet kaum Straftaten. „Normalerweise brechen in Island Menschen nur aus dem Gefängnis aus, um etwas trinken zu gehen“, sagt Helgi Gunnlaugsson, ein Soziologie-Professor der University of Iceland gegenüber dem Guardian. „Der Untergrund ist winzig und es ist extrem schwierig, sich zu verstecken, geschweige denn das Land zu verlassen.“