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Konflikt am Balkan als Ursache für nachgehende Uhren

In Europa gehen derzeit viele Uhren, die per Steckdose an das Stromnetz angeschlossen sind, um mehrere Minuten nach. Betroffen seien 25 Länder in Europa, wie der Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E angab. Eine politische Unstimmigkeit zwischen dem Kosovo und Serbien habe zu Frequenz-Abweichungen und einer Unterversorgung im Stromnetz geführt, hieß es. Genau das sorgt für die falsche Zeitanzeige. Die ENTSO-E mahnte eine schnelle Lösung auch auf politischer Ebene an. Andernfalls könne ein Abweichungsrisiko bestehen bleiben.

Einfache Radiowecker und Küchenuhren nutzen minimale Abweichungen der konstanten Netzfrequenz für die Berechnung der Zeitanzeige. Diese liegt in Europa traditionell bei fast genau 50 Hertz. Stärkere Frequenzabweichungen etwa durch höheren oder geringeren Stromverbrauch gleichen die Versorger durch höhere Einspeisung aus. So schwankt die Frequenz in der Regel nur um ein paar Hundertstel Hertz, was den Uhren als Taktgeber ausreicht.

„Nicht besorgniserregend“

Für die falschen Zeitanzeigen wurde als Grund auch der Kälteinbruch in Europa in der vergangenen Woche und die hohen Strompreise vermutet . Bei stark sinkenden Differenzen würden die Anbieter jedoch gegensteuern. Laut Jutta Hanson, Professorin an der TU Darmstadt, sind die Differenzen der vergangenen zwei Monate nicht besorgniserregend: „Eine unangenehme, aber sicherlich nicht als kritisch einzuschätzende Erscheinung.“ Da die Problematik aber wohl auch einen politischen Hintergrund hat, forderte die ENTSO-E nun die nationalen Regierungen auf, schnelle Maßnahmen zu ergreifen.

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