Künstliche Intelligenz straft Autofahrer, weil er sich kratzt
China setzt beim Überwachen des Autoverkehrs auf künstliche Intelligenz. Die automatisierten Verkehrsüberwachungssysteme sollen dadurch nicht nur automatisch erkennen, wenn jemand rast, sondern auch, wenn jemand unerlaubt telefoniert. Dass diese Automatik nicht immer völlig reibungslos funktioniert, zeigt ein nun aktueller Fall aus Ostchina.
Wie die BBC unter Berufung auf die Jilu Evening Post berichtet, hat sich ein Mann im Gesicht gekratzt, während er eine der Kameras passierte. Kurze Zeit später erhielt er eine Benachrichtigung, dass er das Gesetz verletzt haben soll. Als Grund wird angegeben, dass er während dem Fahren ein Telefon in der Hand gehalten haben soll. Darauf steht eine Strafzahlung von 50 Yuan (6,50 Euro) sowie zwei Punkte in einem Vormerksystem.
Fotobeweis
Ein Foto der “Straftat” war angehängt, das der Mann über das chinesische Online-Netzwerk Sina Weibo teilte. Laut chinesischen Medienberichte wurde seine Strafe von den Behörden aufgehoben, nachdem sie auf den Fehler hingewiesen wurden.
Der Vorfall löste unter chinesischen Internetnutzern eine Diskussion über das System sowie über Privatsphäre generell aus. China verfügt über mehr als 170 Millionen Überwachungskameras, bis 2020 sollen 400 Millionen weitere folgen. Viele der Systeme sind mit automatisierten Systemen zur Gesichtserkennung ausgestattet. Es ist nicht der erste Vorfall, bei dem sich die automatisierten Systeme irren.