Nach Angriff auf US-Kapitol: Online-Jagd auf die Anführer
Nachdem am Mittwoch Trump-Unterstützer das US-Parlament gestürmt haben und die Polizei erst zögerlich einschritt, folgt nun die staatliche Vergeltung. Wie The Verge berichtet, gehen sowohl die Metropolitan Police von Washington D.C., als auch das FBI online auf Menschenjagd. Sie wollen die Identität der Beteiligten herausfinden und schrecken nicht davor zurück Mittel zu nutzen, vor denen sie bisher selbst gewarnt haben. Seit Jahren heißt es seitens der US-Polizei, dass Crowdsourcing kein geeignetes Mittel sei, um Detektivarbeit zu verrichten.
1.000 Dollar Belohnung
Das Metropolitan Police Department hat auf einer eigenen Webseite zahlreiche Bilder und Screenshots von Filmaufnahmen veröffentlicht, auf denen viele Personen erkennbar sind. Ihnen wird Hausfriedensbruch vorgeworfen. Dazu gibt es die Nummer einer Hotline, unter der Hinweise auf die Identität der Personen abgegeben werden können. Belohnungen von "bis zu" 1.000 Dollar werden dafür in Aussicht gestellt.
Dem FBI kann man mittels eines Online-Formulars Hinweise zuschicken und dabei auch eigene Mediendateien mit bis zu 1 GB Größe beifügen.
"Wir machen ihren Job"
Die Behörden können mittlerweile auch auf einige Online-Sammlungen zugreifen, die im Zuge privater Initiativen entstanden, um den Vorfall zu dokumentieren. Die Organisation Bellingcat ist dafür etwa eine Anlaufstelle - sie hat ein Google-Sheet erstellt. "Wir wollen genug Informationen sammeln um zu verstehen, was passiert ist", sagt Nick Walters von Bellingcat zu The Verge: "Ein großer Teil davon wird sein herauszufinden, wer die Attacke gegen das Kapitol angeführt hat."
Eine andere ist das Reddit-Subforum DataHoarder. Dass staatliche Stellen mitlesen, ist den Forummitgliedern bewusst: "Mann, das FBI ist seit Stunden auf diesem Thread. Wir machen quasi ihren Job."