Netflix kündigt einschneidende Änderung an
Seit Anfang April hat Netflix mit dem früheren Filmproduzenten Dan Lin einen neuen Chef in seiner Filmabteilung. Dieser möchte dort offenbar keinen Stein auf dem anderen lassen, wenn es nach einem Bericht der New York Times geht. Demnach wolle Lin in der Film-Abteilung der beliebten Streaming-Plattform künftig stärker auf inhaltliche Vielfalt setzen als bisher.
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Entlassungen in der Film-Abteilung
Offenbar ist Lin mit der bisherigen Ausrichtung nicht ganz zufrieden: von insgesamt 150 Abteilungsmitarbeiter*innen wurden seit seinem Dienstantritt bereits 15 Personen entlassen. Darunter sind auch der Vizepräsident und 2 Regisseure.
Lins Pläne klingen ganz danach als ob er sich nicht mehr nur an dem Massengeschmack orientieren will, sondern individuellere Filminteressen stärker berücksichtigen will. Das heißt, dass die Palette im Angebot von Netflix in Zukunft wesentlich vielfältiger werden könnte. Angeblich hat Lin von Netflix vor seiner Bestellung als Chef der Filmabteilung den Auftrag erhalten, das Spektrum der Filme zu erweitern und gleichzeitig die Qualität der Netflix-Eigenproduktionen zu verbessern.
Weniger Auftragsproduktionen
Gleichzeitig soll Netflix künftig weniger, dafür aber „bessere“ Filme mit einem geringeren Produktionsbudget produzieren. Dazu will Netflix künftig stärker auf Eigenproduktionen setzen und weniger Filme zukaufen. Deshalb werden jetzt die Budgets angepasst, die für verschiedene Zwecke zur Verfügung stehen.
Filmschaffende wiederum sollen von Netflix in Zukunft keine großen Vorauszahlungen mehr erhalten. Schon länger gibt es bei Netflix Pläne, Filmschaffende wie Regisseur*innen und Schauspieler*innen stattdessen erfolgsabhängig zu bezahlen. Das heißt, je mehr Menschen einen Film sehen, desto mehr sollen die Mitwirkenden verdienen.
Die neuen Pläne von Netflix kommen nicht überall gut an. Bereits einige bekannte Filmschaffende sollen Netflix den Rücken gekehrt haben. Sie sollen jetzt Deals mit anderen Streamingplattformen wie Apple TV+ oder Disney+ abschließen. Weder Lin noch Netflix wollten sich gegenüber der New York Times zu den neuen Plänen äußern.