Laserwaffe auf der SACHSEN
Rheinmetall-Laser kurz vor der Fertigstellung
Die deutschen Rüstungsunternehmen Rheinmetall und MBDA haben angekündigt, dass die Marktreife ihres gemeinsam entwickelten Laserwaffensystems in greifbare Nähe rückt.
Nach einer einjährigen Testphase auf See an Bord der Fregatte Sachsen wurde das System dort zur weiteren Erprobung in Betrieb genommen. Ein voll einsatzfähiges Schiffslasersystem soll der Deutschen Marine ab 2029 zur Verfügung stehen.
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Tests unter realistischen Bedingungen
Der Laserdemonstrator, der in einem Standard-Container untergebracht ist, wurde unter realistischen Bedingungen über 100 Mal getestet. Er richtet sich vor allem gegen “nicht kooperative Ziele”, wie es in der Mitteilung heißt. Darunter Drohnen, Drohnenschwärme, schnelle kleine Boote sowie Lenkflugkörper. Künftige Versionen könnten auch Überschallraketen, Mörser- und Artilleriegranaten abwehren.
Rheinmetall betont, dass das System auf deutscher Spitzentechnologie, besonders im Bereich Optik und Sensorik, basiert. So verspricht es eine hohe Trefferquote und schnelle Reaktion. Früheren Berichten zufolge soll der Laser eine Ausgangsleistung von bis zu 20 kW haben.
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Laser zur Drohnenabwehr
Laser gelten als wirksame und kostengünstige Waffen zur Abwehr von Bedrohungen aus der Luft, vor allem Drohnen. Als im September 2025 etwa russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen sind, wurden sie u. a. mit niederländischen F-35A und einer polnischen F-16 abgeschossen.
Dabei kamen laut Medienberichten AIM-120C Advanced Medium-Range Air-to-Air Missiles (AMRAAMs) zum Einsatz. Diese AMRAAMs kosten pro Stück mehr als eine Million Dollar. Zum Vergleich: Die russischen Drohnen, die in den polnischen Luftraum eingedrungen sind, dürften nur in etwa 10.000 bis 80.000 Dollar kosten.
Ein Abschuss mit einem Laser würde nur vernachlässigbare Energiekosten verursachen. Ein weiterer Vorteil ist, dass mit ihm keine weiteren Flugkörper in den Himmel geschickt werden müssen, die irgendwann dann auch wieder herunterfallen, schlimmstenfalls über bewohntem Gebiet.
USS Preble mit Laser
Auch US-Schiffe sind bereits mit Lasern ausgestattet. Anfang des Jahres hat etwa der Zerstörer USS Preble der US Navy erfolgreich das High-Energy Laser with Integrated Optical Dazzler and Surveillance (HELIOS) System getestet, bei dem eine Drohne abgeschossen wurde.
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Das 60-Kilowatt-Lasersystem von Lockheed Martin wurde 2022 an die Navy geliefert und ist in das automatisierte Aegis-Kampfsystem der Arleigh-Burke-Klasse integriert. HELIOS kann Ziele entweder physisch zerstören oder als „Dazzler“ optische Sensoren von angreifenden Waffen blenden. Es wurde im vorderen Bereich des Schiffs installiert.
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