Politiker hackt iCloud-Accounts wegen Nacktfotos
In den Niederlanden muss sich ein Politiker vor Gericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, den iCloud-Account von mehr als hundert Frauen geknackt zu haben, um Nacktfotos und private Videos zu entwenden und diese dann online zu veröffentlichen.
Die Anklage geht davon aus, dass der Politiker auch Teil des so genannten Fappening-Movement war, das ab 2014 Sexvideos und Nacktfotos aus der iCloud von Hollywood-Stars geklaut hat, um sie dann online zu stellen.
Der niederländische Hacker soll sich ab 2015 dem Fappening-Movement angeschlossen haben. Offenbar hat er sich die Zugangsdaten zu den iCloud-Konten über frühere, im Netz abrufbare Datenlecks besorgt.
Sexvideos von YouTube-Star veröffentlicht
Auf die Spur kamen ihm die Ermittler als er 2017 ein Sexvideo samt Nacktfotos vom niederländischen YouTube-Star Laura Ponticorvo veröffentlichte. Die Polizei konnte seine Spur nachverfolgen und ihn verhaften.
Zu der Zeit hatte der Hacker gerade einen Sitz für die konservativ-liberale VVD-Partei im Stadtparlament von Almere ergattert. In der Folge ist er von seinen politischen Ämtern zurückgetreten.
Der Hacker gab vor der Polizei an, von anderen Hackern zu dem Datendiebstahl gezwungen worden zu sein. Sie hätten ihm gedroht, private Details aus dem Politikerleben zu veröffentlichen, sollte er nicht in die iCloud-Accounts einbrechen.
Offenbar schlechte Ausrede
Die Ermittler schenkten ihm keinen Glauben. Dass die meisten Opfer des Hackers persönliche Bekannte von ihm waren und nicht von öffentlichem Interesse seien, ließ die Staatsanwaltschaft an seiner Aussage zweifeln.
Am 24. Dezember soll es ein Urteil geben. Dem Ex-Politiker droht eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren.