Digital Life

Rätsel um chinesisches Schiff voller Radarreflektoren

Im Internet sind Bilder eines neuen chinesischen Schiffes aufgetaucht, das für Rätselraten bei Militärexperten sorgt. Es handelt sich um ein lang gestrecktes, flaches Konstrukt auf zwei Schwimmkörpern. Der Katamaran könnte einen Antrieb haben oder ein Frachtkahn ohne eigenem Antrieb sein. Auffällig ist der Schwimmkörper jedenfalls durch zahlreiche Masten an Deck, die von weiteren Masten mit Netzen gesäumt sind.

Deutliches Radarsignal

Bei den Masten mit Aufsätzen in verschiedenen Formen handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um Radarreflektoren. Sie sollen Radarantennen ein sehr deutliches Signal zurückwerfen, etwa um auf sich aufmerksam zu machen. Auf diese Weise können bestimmte Raketen geködert werden, um von einem tatsächlich relevanten Ziel abzulenken. Frachtkähne mit ebensolchen Radarreflektoren wurden zuletzt von Russland eingesetzt, um eine Brücke auf der Krim zu schützen.

Netze und Kuppeln

Wie The Drive berichtet, ist der Zweck der hohen Netze weniger klar. Es könnte sich um eine Anlage zur Filterung bestimmter Radiofrequenzen handeln. An Deck sieht man auch eine große und mehrere kleine Kuppeln. Die kleineren sehen wie handelsübliche Satellitenkommunikationsantennen aus. Die größere Kuppel könnte ein Radar beherbergen. An Steuerbord (rechts) und Backbord (links) des Schiffes sind außerdem Werfer befestigt, wie man sie von chinesischen Kriegsschiffen kennt. Sie können Täuschkörper zur Raketenabwehr auswerfen.

Besatzung sieht man auf den Bildern ebenfalls auf dem Schiff. Mehrere zylindrische Container für Rettungsinseln deuten darauf hin, dass sich potenziell zahlreiche Menschen an Bord befinden können.

Training für elektronische Kriegsführung

Interessant ist, dass bei der Zhuhai Airshow im vergangenen Jahr ein Modell eines Schiffes gezeigt wurde, das dem nun gesichteten frappant ähnelt. Daneben wurde eine weitere Konstruktion präsentiert, die dem Training für elektronische Kriegsführung der chinesischen Armee dienen soll. Die Vermutung, dass das gesichtete Schiff einen ähnlichen Zweck verfolgt, liegt also nahe.

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!