Retro-Technologie soll US-Stromnetz vor Cyberangriff schützen
Während die USA großmundig Russlands Stromnetz mit Schadsoftware infiltrieren, ist die Sorge groß, dass die eigene Infrastruktur durch einen Cyberangriff ausgeschaltet werden könnte. Um einen Blackout zu vermeiden, soll das Stromnetz sicherer denn je gemacht werden - mit physischen Schaltern und Hebeln, die nur von Menschen, nicht von Rechnern, bedient werden können.
Analoge Geräte
Wie ZDNet berichtet, wurde dazu ein eigenes Gesetz geschaffen, das sich Securing Energy Infrastructure Act (SEIA) nennt. Dieses wurde vom US-Senat bestätigt und wartet nun auf die Zustimmung durch das US-Repräsentantenhaus. Wird das Gesetz beschlossen, sieht es ein zweijähriges Testprogramm vor, das Schwachstellen bei Cyberangriffen erkennen soll. Parallel sollen neue analoge Geräte entwickelt werden, mit denen die wichtigsten Teile des Stromnetzes schnell vor einem Cyberangriff isoliert werden können.
Vorbild Ukraine
SEIA wurde stark von einem Cyberangriff auf das ukrainische Stromnetz im Jahr 2015 inspiriert. Damals wurde das Stromnetz im Westen der Ukraine vorübergehend lahmgelegt. Dass der Angriff keine schlimmeren Auswirkungen hatte, lag daran, dass es noch stark von analogen Bauteilen abhängig ist. In den Jahren danach gab es Hinweise, dass russische Cyberangreifer auch an Möglichkeiten zur Ausschaltung des US-Stromnetzes arbeiteten.
Zweischneidiges Schwert
Cybersicherheitsexperten befürworten den durch SEIA verstärkten Fokus auf die Sicherheit des Stromnetzes, betonen aber auch, dass neue gesetzliche Bestimmungen für Unternehmen zu kurz greifen. Es sei ebenso wichtig, Gebietskörperschaften finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, um Schutzmaßnahmen umzusetzen.