Riesen-Raketentransporter der NASA bricht Weltrekord
Früher hat er Saturn-V-Raketen zur Startrampe transportiert, nun ist es die gigantische SLS. Der Crawler Transporter 2, ein 40 mal 35 mal 8 Meter großes Gerät auf Kettenrädern, hat nun offiziell den Guinness Weltrekord für das schwerste Fahrzeug mit eigenem Antrieb erhalten. Es wiegt (ohne Rakete) 3.106 Tonnen und somit so viel wie 15 Freiheitsstatuen oder 1000 Pick-up-Trucks, wie die NASA mitteilt.
"Ingenieurswunder"
"Jeder mit einem Interesse an Maschinen wird das Ingenieurswunder schätzen, das der Crawler Transporter darstellt", sagt Exploration Ground Systems Programm-Manager Shawn Quinn bei einer Zeremonie im Kennedy Space Center in Florida, dem Einsatzort des Fahrzeugs. "Der Crawler fesselte die Aufmerksamkeit der Welt während der Artemis-I-Mission, als es die Rakete und das Raumschiff, das unsere Astronauten zum Mond schicken wir, zur Startrampe brachte."
Hans und Franz
Der Crawler Transporter 2 ist einer von zwei baugleichen Maschinen, die 1965 konstruiert wurden. Bei der NASA wurden den beiden die Spitznamen "Hans" und "Franz" verpasst, nach zwei Bodybuilder-Charakteren in einem Sketch der Fernsehsendung "Saturday Night Live". "Franz" wurde später umgebaut und für den Transport des Space Launch System (SLS) ausgerüstet. Dadurch legte der Transporter 320 Tonnen Gewicht zu, was ihm nun den Rekordtitel beschert.
Es geht noch schwerer
Von Guinness World Records kann man gegen Geld Rekordtitel für absurdeste Leistungen kaufen, wie die ZDF-Sendung "Magazin Royale" erst vor wenigen Tagen anprangerte. Auch die Auszeichnung für den Crawler Transporter 2 erscheint nur halbwegs einleuchtend. Laut Collect Space gibt es keine schwereren Fahrzeuge auf der Welt, die während der Fahrt nicht mit Netzstrom oder anderen zugelieferten Energieformen versorgt werden müssen. Es gibt aber schwerere, etwa den Bagger 288, der in Deutschland im Kohlebergbau eingesetzt wird. Er wiegt 12.840 Tonnen und damit rund 4 Mal so viel wie der Crawler Transporter 2. Letzterer hat aber 16 Elektromotoren und zwei Dieselgeneratoren an Bord.