Hacker stehlen 70.000 Ausweisdaten aus italienischen Hotels
Eine Gruppe von Cyberkriminellen mit dem Namen "Mydocs" hat Hotels in ganz Italien ins Visier genommen, insbesondere 4-Sterne-Häuser, um Passdaten zu stehlen. Dabei wurden hochauflösende Scans von Reisepässen und Personalausweisen von ahnungslosen Gästen während des Check-ins abgefangen, wie die italienische Polizei am Dienstag berichtete.
Die illegalen Aktivitäten begannen im Juni. Laut der italienischen Digitalagentur AgID veröffentlichte die Gruppe am vergangenen Wochenende Posts im Dark Web, in denen sie über 70.000 gestohlene Dokumente aus verschiedenen Hotels zum Verkauf anbot.
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Auch Hotels in Triest und Venedig betroffen
Zu den betroffenen Hotels gehört unter anderem das Hotel Ca' dei Conti in Venedig, wo im Juli etwa 38.000 Bilddateien entwendet wurden. Weitere betroffene Häuser sind das Hotel Continentale in Triest, dem 17.000 Dokumente gestohlen wurden, sowie Hotels in Milano Marittima und auf der Insel Ischia.
Einige der veröffentlichten Dokumente wurden zwar verpixelt, dennoch wurden sie auf einschlägigen Plattformen zum Kauf angeboten - mit Preisen zwischen 800 und 10.000 Euro, je nach Umfang und Qualität der Daten.
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Identitätsdiebstahl droht
Die Agentur AgID warnte davor, dass persönliche Dokumente im Netz ein wertvolles Gut für kriminelle Organisationen darstellen. Die Daten könnten genutzt werden für Identitätsdiebstahl, das Erstellen gefälschter Ausweise, das Eröffnen von Bankkonten oder Kreditlinien sowie für Social-Engineering-Angriffe, bei denen gezielt das Umfeld der Opfer manipuliert wird.