Museumsfassade zeigt per KI erstellte 3D-Animationen
Wer abends in Wien auf der äußeren Mariahilfer Straße am Technischen Museum vorbeifährt, sieht seit einigen Tagen riesige 3D-Animationen, die sich auf der Gebäudefassade entfalten. Auf 720 Quadratmeter sieht man so etwa den Start einer Ariane-6-Rakete, das Aufladen von Batterien mittels Sonnenenergie oder fantasievolle Echtzeit-Bildkreationen einer künstlichen Intelligenz.
Fähigkeiten neuer Technologien demonstrieren
Möglich wird dies durch Projection-Mapping-Technologie. Dabei wird ein genaues 3D-Modell der facettenreichen Oberfläche der Fassade und einer dazugehörigen Projektorposition erstellt, um passgenaue Bilder zu generieren. Die Projektion soll sowohl Museumsinhalte nach Außen tragen, als auch die Fähigkeiten neuer Technologien demonstrieren.
Unreal Engine für schnelles Rendering
In Anlehnung an die Sonderausstellung "Künstliche Intelligenz?" im Museum wird KI eingesetzt, um sogenannte Style Transfers in Anlehnung an künstlerische Werke zu erschaffen. Für die Raumfahrt-Sequenz wiederum wurde auf eine Spieleentwicklungsumgebung zurückgegriffen. Die Unreal Engine hat die Rendering-Zeit für den animierten Raketenstart radikal reduziert.
"Zeigen dadurch unsere Werte"
"Als Haus, das für Wissenschaft und technische Innovationen steht, war uns neben der ästhetischen Darstellung von Museumsinhalten auch diese Meta-Ebene wichtig – auch wenn sie vielleicht erst auf den zweiten Blick ersichtlich ist", erklärt Peter Aufreiter, der Generaldirektor des Technischen Museums Wien. "Denn durch den Einsatz von fortschrittlichen Technologien – seien es modernste Programme für die Content-Kreation oder der energieeffiziente Projektor – und die subtile Integration von technisch-naturwissenschaftlichen Spitzfindigkeiten, zeigen wir nicht nur unsere inhaltlichen Schwerpunkte, sondern auch unsere Werte."
Künstler am Werk
Erstellt wurden die Fassadenprojektionen vom 3D-Künstler Lucas Dikany, der viel Erfahrung mit Projection Mapping hat, sowie vom 3D-Motiondesigner und Projektionskünstler Xaver Hopfgartner. Gemeinsam haben die beiden bereits eine Videoinstallation im Museum realisiert, bei der die Oberfläche der größten, schnellsten und schwersten Dampflokomotive Österreichs das Innenleben der Maschine enthüllt. Das technische Projektmanagement hat Rainer Adelsberger von screenplay.at übernommen.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation von Technischem Museum Wien und der futurezone.