The Line: Neue spektakuläre Luftaufnahmen zeigen Baufortschritt
Das futuristischen aber gleichzeitig utopisch anmutenden Bauprojekte von Saudi-Arabien schreiten voran. Die NEOM-Megastädte sollen das Land in eine neue Zukunft führen - so zumindest der Plan. Vielfach werden die Vorhaben jedoch als größenwahnsinnig oder nicht umsetzbar kritisiert.
Die Projektbeteiligten versuchen jedenfalls, mit regelmäßigen Updates zu zeigen, was sich auf den NEOM-Baustellen tut. Der Projektleiter der 170 Kilometer langen Bandstadt "The Line" hat erst kürzlich Luftaufnahmen veröffentlicht, die den Baufortschritt zeigen.
Auch die Baustellen für die schwimmende Stadt Oxagon und der Luxusinsel Sindalah sind in dem LinkedIn-Posting von Giles Pendleton zu sehen. Während von The Line nicht viel mehr zu erkennen ist, als ein Graben durch die Wüste, sieht der Bau der beiden anderen NEOM-Städte deutlich weiter fortgeschritten aus.
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Die NEOM-Städte
Die verspiegelte Wüstenstadt The Line soll gänzlich ohne Autos auskommen. Die notwendige Infrastruktur sollen die Bewohner*innen in maximal 5 Minuten zu Fuß erreichen können. Das erste Teilstück des Konstrukts soll bereits 2030 fertig sein. Irgendwann soll The Line 9 Millionen Menschen beherbergen.
Oxagon soll die weltweit größte schwimmende Struktur werden und südlich des Suezkanals ins Rote Meer hinausragen. Sindalah soll das "technologische Reiseziel" werden, in dem "entspannter Insel-Chic auf New-Age-Luxus trifft", wie es in der Projektbeschreibung heißt.
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Mega-Bauvorhaben in Saudi-Arabien
Neben diesen futuristischen Städten arbeitet Saudi-Arabien noch an einige weiteren Zukunftsprojekte, beispielsweise an dem riesigen Skigebiet "Trojena" mit Kunstschnee und künstlich angelegtem Gebirgssee oder an dem versteckten Hafen unterhalb von The Line;
Auch einige spektakuläre Wolkenkratzer sollen entstehen: etwa das würfelförmige Mega-Gebäude Mukaab, die filigranen Epicon-Türme oder ein kristallartiger Wolkenkratzer in den Bergen. Damit für reichlich Besucher*innen gesorgt ist, werden gleichzeitig mehrere neue saudische Airlines aufgebaut.
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Kritik an NEOM
Die Machbarkeit von The Line wird regelmäßig angezweifelt. Dass die Millionenstadt künftig wie angekündigt völlig autark sein soll, sowohl was Lebensmittel als auch Energie und Wasser betrifft, dürfte kaum umsetzbar sein. Zudem ist die Stadt auf Büro- und Servicejobs ausgelegt. Industrie und Entsorgungskonzepte, die mehr Platz benötigen, fehlen offenbar völlig.
Saudi-Arabien möchte sich mit dem Projekt als technikzentrierte Supermacht in der Welt positionieren. Das Königreich will sich damit zudem auf eine Zukunft ohne Erdölproduktion vorbereiten. Darum wird bei NEOM immer wieder betont, dass man auf erneuerbare Energien setze.
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Außerdem sollen Menschenrechte bei der Umsetzung der Projekte für Saudi-Arabien nur eine geringe Rolle spielen. Berichten zufolge wurden tausende Menschen vertrieben beziehungsweise mit Zwang umgesiedelt. Es soll auch bereits Todesopfer gegeben haben.