Amazon gibt umstrittene Twitter-Kampagne auf
Amazon hat eine umstrittene Kampagne abgebrochen, bei der Mitarbeiter*innen für positive Tweets über den Onlineversand-Händler bezahlt wurden. Konkret mussten sie darin festhalten, wie gerne sie für Amazon arbeiten, berichten die Financial Times.
Nicht nur wurden die Mitarbeiter*innen gegen Geld aufgefordert, positive Eindrücke vom Konzern zu posten, sondern auch öffentliche Berichte und Kritiken über Arbeitsmängel zu leugnen. Unter anderem stand Amazon unter Beschuss, weil Mitarbeiter*innen gezwungen wurden, in Flaschen zu urinieren, um ihre Leistungsvorgaben einzuhalten.
Kennzeichnung verraten Kampagnen-Armee
In einem Tweet erklärt ein Mitarbeiter etwa: „Ich führe bei Amazon nun schon seit 2 Jahren Aufträge aus. Glaubst du, ich wäre noch immer hier, wenn ich nicht ausreichend bezahlt würde? Volle (und großzügige) Benefit-Pakete. OH! UND ich mag die Leute, mit denen ich zusammenarbeite! Yeah – mir geht’s gut“.
Erkannt wurden die Mitglieder dieser Kampagnen-Armee dank der Kennzeichnung „Amazon FC Ambassador“, die am Ende ihres Namens angefügt wurde. Die genaue Zahl solcher „Botschafter*innen“ ist unklar – laut einer Untersuchung konnten mindestens 53 solcher Accounts auf Twitter ausfindig gemacht werden.
Sie sollen großteils die gleiche Ausdrucksweise und die gleichen Bilder verwendet haben.
Tweets sorgen für Parodien
Die Accounts dieser Mitarbeiter*innen sorgten schnell für Kritik und Spott im Netz. Da sich natürlich auch alle anderen Nutzer*innen als „Amazon FC Ambassador“ bezeichnen können, dauerte es nicht lange, bis auch Parodien zur Kampagne gepostet wurden.
Jedenfalls seien die Angestellten in den leitenden Positionen unzufrieden mit der Reichweite der Kampagne gewesen, sodass sie schließlich stillgelegt wurde und all ihre Spuren verwischt wurden.