Spionage: WhatsApp-CEO kritisiert Apple
Der WhatsApp-CEO Will Cathcart kritisiert Apples Zurückhaltung im Spionage-Fall rund um die israelische Softwarefirma NSO. Dessen Spyware Pegasus wurde eingesetzt, um Journalist*innen, Anwält*innen, Aktivist*innen und Staatsoberhäupter auf der ganzen Welt auszuspionieren. Die futurezone hat berichtet. Apple hatte die massive Attacke jedoch heruntergespielt und meinte, Normalbürger*innen würden nur selten zur Zielscheibe der Hacker*innen werden.
Konkret hatte der Konzern gegenüber der Washington Post mitgeteilt, dass iPhones die sichersten Handys seien. Zudem seien Angriffe wie dieser äußerst ausgefeilt, kosten Millionen von Dollar für die Entwicklung und könnten nur für eine begrenzte Zeit genützt werden, um individuelle Personen anzugreifen. Für die Mehrheit der iPhone-Nutzer*innen bedeute die Spyware somit keine Gefahr. Cathcart kritisiert diesen "Laissez-faire"-Stil und fordert, der Konzern möge „laut sein und sich einschalten“, wie es auch Microsoft und andere Tech-Giganten täten. Das geht aus einem Bericht der Zeitung Guardian hervor.
iPhone laut Apple sicherstes Handy
"Es reicht nicht zu sagen, dass die meisten unserer Nutzer*innen sich nicht sorgen müssen. Es reicht nicht zu sagen ‚Oh, das sind nur Tausende oder Zehntausende Opfer'“, so Cathcart. Vielmehr soll sich Apple im Kampf gegen derartige Spyware aktiver zeigen. Das bejaht auch Will Strafach, Sicherheitsforscher an der Johns Hopkins University. Ihm zufolge hätte Apple mehr Macht, gegen NSO und andere Organisationen vorzugehen, die Zero-Day-Lücken ausnützen.
Laut Cathcart seien Mobiltelefone aber entweder für jeden sicher "oder sie sind nicht für jeden sicher“. Wenn der Angriff Journalist*innen und Verteidiger*innen von Menschenrechten auf der ganzen Welt betreffe, dann betreffe es uns alle.
Schon 2019 hatte WhatsApp der NSO vorgeworfen, 1.400 WhatsApp-Nutzer*innen ausspioniert zu haben, darunter zahlreiche Journalist*innen oder Regierungsbeamt*innen. WhatsApp hatte seine Klage gegen die NSO Group eingereicht. Dieser wird vorgeworfen, über eine WhatsApp-Sicherheitslücke auf Hunderte Smartphones zugegriffen zu haben.