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Was gegen Wind- und Sonnenflauten hilft

Wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint, produzieren Windkraftwerke und Solarfarmen weniger Strom. So weit so logisch. 

Doch wie wirkt sich so eine Flaute auf die Zuverlässigkeit des Stromnetzes und den Preis aus? Analyst David Leitch hat sich das Phänomen für Renew Economy am Beispiel Australien genauer angeschaut.

Keine langfristigen Flauten zu erwarten

Laut seinen Berechnungen sind längere Wind- und Sonnenflauten nur sehr selten zu erwarten. Nur an 0,5 Prozent aller Tage wird der Strom-Output aus Wind- und Solarkraft für 4 oder mehr Tage unter 66 Prozent des normalen Outputs liegen. Juni, Juli und August – also der australische Winter – sind dabei am schwierigsten vorherzusagen.

8 Gigawatt, die über eine Woche hinweg durchgehend verfügbar sind, könnten diese Lücke problemlos stopfen. Denkbar wären dafür Gas- oder Dieselgeneratoren.

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Zur Einordnung: In Österreich waren Ende 2024 gut 4 Gigawatt an Windkraftanlagen installiert. Das größte Pumpspeicherkraftwerk im Land, die Malta-Hauptstufe in Kärnten, hat eine Kapazität von 730 Megawatt.

Niedriger Output über 4 bis 8 Stunden häufig

Was allerdings viel häufiger vorkommen werde, seien kürzere Flaute-Perioden zwischen 4 und 8 Stunden. Der Strompreis sei demnach besonders hoch, wenn der stündliche Output höchstens bei 5 Prozent des üblichen Outputs liege.

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Das birgt großes Potenzial für Batterien. Sie könnten solche Phasen im Stromnetz abpuffern. 

8-Stunden-Batterien haben weit niedrigere Stückpreise als 4-Stunden-Batterien. Das liegt daran, dass sie tendenziell langsamer geladen oder entladen werden können und vergleichsweise mehr Energie verlieren.

4-Stunden-Batterien als Lösung für Australien

Laut den Prognosen für Australien gibt es jedoch viel weniger Gelegenheiten, die vollen 8 Stunden der Batterien auszunutzen als die 4 Stunden. Wenn man vom Energiepreis und nicht von den Errichtungskosten ausgeht, ist ein Langzeitspeicher zudem teurer als ein Kurzzeitspeicher.

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Der Analyst empfiehlt deshalb, das australische Stromnetz durch 2 Gigawatt an 4-Stunden-Batterien zu verstärken. Sie würden etwa 3,2 Milliarden australische Dollar (etwa 1,8 Milliarden Euro) kosten und könnten innerhalb von 18 Monaten am Netz angeschlossen sein.

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