Zumwalt-Zerstörer soll sehr bald Hyperschallraketen bekommen
Der modernste Zerstörer der USA soll bald ein Waffen-Upgrade bekommen. Die Navy plant, dass das Tarnkappenschiff USS Zumwalt als erstes Schiff im Jahr 2025 mit Hyperschallraketen ausgestattet wird.
Die USS Arizona, die sich derzeit im Bau befindet, wird 2029 als erstes U-Boot der USA Hyperschallraketen bekommen. Das sagte Vice Admiral Johnny Wolfe, Leiter des Programms für strategische System der US Navy, bei einem Symposion, berichtet usni.org.
Hyperschallraketen ersetzen Geschütztürme
Der Zeitplan sei laut Wolfe straff und es gebe noch Einiges zu tun. Dennoch sei die US Navy zuversichtlich, den Plan einzuhalten. Ende 2023 soll die USS Zumwalt zur Werft von Ingalls fahren, in Pascagoula, Mississippi. Dort werden die 155mm-Geschütze entfernt. Das schafft Platz für die 87-Zoll-Startröhren. Insgesamt sollen damit 12 Hyperschallraketen auf der USS Zumwalt untergebracht werden.
Nach der USS Zumwalt wird das zweite Schiff der Zumwalt-Klasse, die USS Michael Monsoor, in Inglass einlaufen, um auf dieselbe Art umgerüstet zu werden. Ob auch das dritte Schiff der Zumwalt-Klasse, die USS Lyndon B. Johnson, Hyperschallraketen bekommt, ist noch nicht bekannt.
Die USS Arizona (SSN-803) befindet sich derzeit in Bau. Das Atom-U-Boot wird das modernste der Virginia-Klasse sein. Sie wird als erstes U-Boot der Virginia-Klasse das „Virginia Payload Module“ installiert haben. Dabei handelt es sich um 4 vertikale Startröhren am hinteren Teil des U-Bootes. Jede Röhre kann 7 Tomahawk-Raketen aufnehmen, aber auch andere Waffensysteme, wie eben Hyperschallraketen. Auch der Start von Unterwasserdrohnen aus diesen Röhren ist angedacht.
Druckluft befördert Hyperschallraketen in die Höhe
Laut Wolfe arbeite man bei der Entwicklung der Hyperschallraketen eng mit der US Army zusammen. Aus Kostengründen könne man es sich nicht mehr leisten, dass jede Branche ein eigenes Waffensystem entwickelt.
Die US Army wird ihre ersten Hyperschallraketen schon 2023 einführen. Diese können aber nicht einfach für die Navy übernommen werden. Die Rakete der Army wird nämlich eine auf einem Lkw montierte Startröhre und die „Hot Launch“-Methode nutzen. Die Startröhre wird aufgerichtet, das Triebwerk der Hyperschallrakete zündet unmittelbar, wodurch eine heiße Gaswolke am Boden entsteht.
Bei Startröhren auf Schiffen und U-Booten, speziell mit Mehrfachstartern, könnte das für Schäden sorgen. Deshalb muss die Hyperschallrakete erst per Druckluft aus der Röhre geschossen werden, bevor sie in sicherer Entfernung zum Schiff das Triebwerk zündet. Damit das dann auch bei der getauchten USS Arizona reibungslos klappt, baut die Navy gerade eine Unterwasser-Testeinrichtung – schließlich muss die Hyperschallrakete nicht nur per Druckluft aus der Röhre raus, sondern genug Schwung haben, um durchs Wasser bis in die Luft zu kommen.
Hyperschallraketen
Als Hyperschall wird eine Geschwindigkeit von Mach 5 oder höher bezeichnet. Das ist die 5-fache Schallgeschwindigkeit und entspricht in etwa 6.200 km/h.
Durch die hohe Geschwindigkeit sind Hyperschallraketen schneller am Ziel. Das gibt dem Gegner weniger Zeit, um nach der Entdeckung mit Raketenwarnsystemen darauf zu reagieren.
Hyperschallraketen können nur schwer abgefangen werden. Die hohe Geschwindigkeit erschwert die Zielerfassung und die Berechnung des korrekten "Vorhaltens", um eine Abfangrakete oder Projektile in die Flugbahn einer Hyperschallrakete zu steuern, um diese zu zerstören.