Netzpolitik

Dänemark verbietet sämtliche zivile Drohnenflüge

In Skandinavien mussten in den vergangenen Tagen immer wieder Flughäfen gesperrt werden, weil im Luftraum Drohnen gesichtet wurden, zuletzt am Sonntag in Dänemark. Am späten Sonntagabend wurde mindestens ein Flugzeug umgeleitet und der dänische Flughafen Bardufoss in der nördlichen Provinz Troms geschlossen. Auch am Sonntagvormittag kam es bereits zu Sichtungen. Ähnliche Fälle gab es zuvor auch in Norwegen und in Schweden. Woher die Drohnen kommen, ist unklar, spekuliert wird, dass sie aus Russland stammen.

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Die Behörden sind in Alarmbereitschaft, vor allem auch weil am Mittwoch in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ein EU-Gipfel stattfindet. Darum hat man sich nun auch entschieden, sämtliche zivile Drohnenflüge im dänischen Luftraum von Montag bis Freitag zu untersagen. 

Hohe Strafen

“Wir können nicht akzeptieren, dass ausländische Drohnen Unsicherheit und Unruhe in der Gesellschaft verursachen, wie wir es kürzlich erlebt haben”, sagte der dänische Verkehrsminister Thomas Danielsen in einer Erklärung. „Ein Verstoß gegen das Verbot kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu 2 Jahren geahndet werden“, heißt es.

Das Verbot bezieht sich nur auf zivile Drohnen. Militärische sowie staatliche Drohneneinsätze, wie etwa durch Polizei oder Katastrophenschutz, seien nicht davon betroffen. 

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“Professioneller Akteur”

Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen bezeichnete laut einem Bericht bei ABC die Aktivitäten als das Werk eines "professionellen Akteurs", der "systematische" Operationen durchführt, während Justizminister Peter Hummelgaard erklärte, das Ziel sei, "Angst und Spaltung zu säen". 

Ministerpräsidentin Mette Frederiksen nannte die Vorfälle "den bislang schwerwiegendsten Angriff auf die kritische Infrastruktur Dänemarks", betonte jedoch, dass es keine direkten Hinweise auf eine Verbindung der Aktivitäten zu Russland gibt. Die russische Botschaft in Dänemark hat eine Beteiligung an den Vorfällen bestritten.

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