Hack bei US-Grenze gibt Einblick in Überwachungspläne
Die jüngste Cyberattacke auf einen Auftragnehmer der US-Grenzbehörde ist weit größer als angenommen, berichtet die „Washinton Post“. Die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde (CBP) hatte versucht, den Vorfall herunterzuspielen und gesagt, dass die Dateien nicht im Darknet aufgetaucht seien.
Doch die Sachlage hat sich nun geändert, denn das Kollektiv „Distributed Denial of Secrets“ (DDoS), wie sie sich auf Twitter nennen, hat nun alle Dokumente des Hacks veröffentlicht. Frei im Netz, für jeden zugänglich.
Nicht nur Aufnahmen von Gesichtern und Nummernschilder-Scans an der Grenze zur Mexiko von einem Zeitrahmen von sechs Wochen und rund Hundertausend Reisenden befinden sich darunter, sondern weit mehr.
Fülle an heiklen Daten
Die „Washington Post“ hat sich bereits durch die Datendumps, die auch „userfreundlich“ aufbereitet worden waren, sodass sie im Prinzip jeder verständlich durchbrowsen kann, durchgewühlt und festgestellt: Durch die Enthüllung wird auch der ganze innere Überwachungsapparat sichtbar, der zeigt, wie die US-Behörde arbeitet.
In den Enthüllungen beinhaltet sind auch weitere Pläne der US-Regierung, die darauf hindeuten, dass die Kennzeichenüberwachung und die Gesichtserkennungstools weiter ausgebaut werden sollen. Zudem gebe es Dokumente von detaillierten, geheimen Vertragsabschlüssen, Listen von Equipment, das eingesetzt wird, das entsprechende Budget dafür sowie interne Fotos und Hardware-Blueprints für die Security-Systeme.
Ein Grenzschutz-Sicherheitshandbuch, und eine Reihe von Non-Disclosure-Vereinbarungen zwischen Auftragnehmern und dem US-Staat finden sich ebenso darunter wie Verträge mit Microsoft oder Northrop Grumman. Die Equipment-Listen enthüllen, was für Material die US-Militärbasen der USA an ihren Grenzen einsetzen.