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Digital Life

Hacker stehlen Fotos von US-Touristen

Ein Datenleck bringt den US-Zoll- und Grenzschutz (CBP, Customs and Border Protection) in Bedrängnis. Laut einem Bericht der Washington Post wurden bei einem Angriff auf einen Dienstleister der Behörde 100.000 Fotos entwendet, die Reisende und gescannte Nummerntafeln zeigen. Der Dienstleister hatte die Aufnahmen ohne Erlaubnis der CBP in seine eigenen Systeme transferiert. Das Kopieren der Daten sei vertraglich nicht gedeckt gewesen, heißt es in einer Mitteilung der US-Behörde.

Bei dem Dienstleister handelt es sich laut US-Medienberichten um die Firma Perceptis, die auf Kennzeichenerfassung spezialisiert ist. Der Angriff auf Perceptis fand Berichten zufolge im Mai statt.

Aufnahmen an Grenzübergängen

Die Fotos von den Reisenden und Nummerntafeln wurden bei Grenzübergängen zwischen den USA und Mexiko sowie den USA und Kanada im Zeitraum von eineinhalb Monaten aufgenommen. Davon könnten bis zu 100.000 Leute betroffen sein, die in diesem Zeitraum an den nicht näher genannten Grenzübergängen in die USA einreisten oder aus den USA ausreisten. Nach Angaben der US-Behörde sollen keine weitere Daten, etwa Passnummern von dem Datenleck betroffen sein.

Gesichtserkennungssystem an US-Flughäfen geplant

Die CBP, die an US-Flughäfen derzeit ein umfassendes System zur Gesichtserkennung aufbaut, steht nach dem Datenleck zunehmend unter Druck. Bürgerrechtler fordern einen Stopp des Systems, mit dem langfristig alle Einreisenden in die USA biometrisch erfasst werden sollen und das an internationalen Flughäfen bereits im Einsatz ist.

Dienstleister sollten keinen Zugang zu sensiblen Daten bekommen, die an US-Grenzen erhoben werden, sagt eine ehemalige Beraterin des CBP gegenüber BuzzFeed. Lecks von sensiblen Daten könnten am besten dadurch verhindert werden, indem man sie gar nicht sammle und aufbewahre, hieß es seitens der American Civil Liberties Union (ACLU). Die Bürgerrechtler forderten den US-Kongress auf, die Implementierung der Gesichtserkennung an US-Flughäfen zu stoppen und die Datensammelpraxis des Grenzschutzes zu überprüfen.

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