Netzpolitik

Regierung legt IT-Kosten offen

Eine Machbarkeitsstudie zur IT-Konsolidierung des Bundes sieht ein Einsparungspotenzial in Höhe von 32 bis 46 Millionen Euro pro Jahr bei einem jährlichen Gesamtbudget von 561 Millionen. Die Studie wurde von der türkis-blauen Bundesregierung begonnen, am Mittwoch legten sie Finanzminister Eduard Müller und Digitalisierungsministerin Elisabeth Udolf-Strobl dem Ministerrat vor.

Uneinheitlichkeit

Die Erhebung nahm den vollen Umfang der gesamten IT-Landschaft im Bund sowie die damit verbundenen Kosten unter die Lupe. Dabei habe sich etwa gezeigt, dass die einzelnen Ressorts unterschiedliche Rechenzentren, Soft- und Hardware sowie Service-Provider nutzen. Die Uneinheitlichkeit der Systeme und Organisationsstrukturen sei zum Teil historisch gewachsen. Hohe Kosten, schwankende Qualität und vor allem geringere Sicherheit seien die Konsequenz.

Um die Dimension greifbar zu machen: Die IT-Landschaft der österreichischen Bundesregierung umfasst 18 Rechenzentren, 678 Serverräume, fast 2.000 standard- und ressortübergreifende Anwendungen plus 1.000 Fachanwendungen. Es existieren laut Erhebung etwa 92.000 Arbeitsplatzrechner, knapp 96.000 Telefone und gut 33.000 Smartphones. In den IT-Organisationen der Zentralstellen der Ressorts arbeiten mehr als 1.700 Mitarbeiter sowie weitere im Bundesrechenzentrum.

Handlungsanleitung

Neben der Analyse der IST-Situation wurden auch ein mögliches Zielbild, Potenzialabschätzungen sowie ein potenzieller Umsetzungspfad erstellt. Der Bericht enthalte zudem eine umfassende Handlungsanleitung zur IT-Konsolidierung und biete einen möglichen Umsetzungspfad für die künftige Bundesregierung. Die Empfehlung der Übergangsregierung: eine Konsolidierung sämtlicher Infrastrukturressourcen und Standard- sowie ausgesuchter Fachanwendungen. Etwa brauche es ein E-Mailsystem für alle Mitarbeiter, eine Vereinheitlichung der IT-Arbeitsplätze, Smartphones, Telefone und eine deutliche Reduktion der Rechenzentren und Serverräume.

„Mit diesem Bericht geben wir klare Handlungsempfehlungen für die Zukunft, um Österreichs Verwaltung weiterhin auf dem aktuellen hohen Niveau zu positionieren und das Serviceangebot für die Bürgerinnen und Bürger laufend zu verbessern“, erklärte Udolf-Strobl. Müller hob hervor, dass es erstmals volle Kostentransparenz in diesem Bereich gebe und betonte, dass das Ziel eine „schnelle, effiziente und damit serviceorientierte Verwaltung“ sei. Diese sei notwendig, um den öffentlichen Dienst zukunftsfit zu gestalten und die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung meistern zu können.

Erste Erkenntnisse

Für die Datenerhebung wurden 18 Rechenzentren, 678 Serverräume, rund 2.000 standard- und ressortübergreifende Anwendungen und 1.000 Fachanwendungen ermittelt. Es gibt fast 92.000 Arbeitsplatzrechner, rund 96.000 Telefone und 33.000 Smartphones. Über 1.700 Mitarbeiter sind in den IT-Organisationen der Zentralstellen der Ressorts tätig und 1.200 im BRZ. Das Gesamtbudget für die IT beträgt 561 Millionen Euro jährlich.

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