Wie Googles zensierte China-Suchmaschine funktionieren soll
Bereits Anfang August berichteten verschiedene Medien übereinstimmend, dass Google davor stehe, in China mit einer zensierten Suchmaschine an den Start zu gehen. Demnach soll das Projekt den Titel „Dragonfly“ haben. Nun sind laut einem Bericht bei The Intercept weitere Details zur Funktionsweise durchgesickert. So sollen Nutzerprofile bzw. Suchanfragen mit Telefonnummern verknüpft werden. Damit wäre es sehr einfach nachzuverfolgen, wer wonach gesucht hat.
Außerdem sollen bestimmte Begriffe gefiltert werden. Dazu zählen etwa „Menschenrechte“, „Studentenproteste“, oder „Nobelpreis“. Weiters berichten die anonymen Quellen, dass auch Dinge wie Wetter und Luftverschmutzung bei „ Dragonfly“ ausschließlich von staatlichen chinesischen Quellen zugeliefert werden.
Kein Kommentar
Google selbst hat zur Existenz von „Dragonfly“ noch keinen offiziellen Kommentar abgegeben. Der Konzern gab lediglich an, den Markt für ein mögliches Suchprodukt auszuloten. Ein Start einer Suchmaschine sei in absehbarer Zeit nicht geplant.
Die Vorab-Berichte sorgten Intern bei Google bereits für Aufregung. Mitte August haben über 1000 Mitarbeiter ein Schreiben an die Konzernführung verfasst. Darin hieß es, die Anstrengungen des Konzerns, mit einer zensierten Suche in China zu starten, würden „dringende moralische und ethische Fragen“ aufwerfen.