AirPods entzweien erste Tester nach Apple-Event
Bluetooth-Headsets gibt es schon lange. Bisher galten sie im Allgemeinen als Accessoir für Dauertelefonierer. Apple hat dem Konzept mit seinen gestern - neben iPhone 7 und Apple Watch Series 2 - vorgestellten AirPods einen neuen Anstrich verliehen. Die schlanken, weißen, drahtlosen Ohrhörer sollen den Musikgenuss revolutionieren, wenn es nach dem iPhone-Hersteller geht. Die Ohrhörer sollen außerdem den Wegfall des klassischen Kopfhörer-Anschlusses beim iPhone 7 und iPhone 7 Plus kompensieren.
Ausgefeilte Technik
Die Besonderheit bei den AirPods im Gegensatz zu bisherigen drahtlosen Kopfhörern und Bluetooth-Headsets liegt einerseits in der besonders einfachen Koppelung zum Mobilgerät. Die Ohrhörer sollen künftig ausschließlich mit Apple-Geräten mit iOS 10 funktionieren. Andererseits enthalten die AirPods Sensoren, die die Musikwiedergabe pausieren, wenn einer der Ohrhörer vom Ohr entfernt wird. Klopft man auf die Ohrhörer, wird man mit Apples digitaler Assistentin Siri verbunden. Die Ohrhörer dienen durch Mikrofone am Ende der stabförmigen Enden auch als Freisprecheinrichtung.
Die in den AirPods integrierten Akkus sollen genug Strom für fünf Stunden Musikwiedergabe enthalten. Aufgeladen werden sie in ihrer Aufbewahrungsbox. Diese enthält ebenfalls einen Akku, sodass die AirPods auch unterwegs aufgeladen werden können. In 15 Minuten sollen die AirPods genug Energie tanken können, um damit drei Stunden aktiv bleiben zu können.
Erste Urteile
Was theoretisch gut klingt, sorgt bei ersten Testern, die AirPods nach dem Apple-Event ausprobieren durften, für zwiespältige Urteile. Macworld berichtet etwa über gut sitzende Ohrhörer, die sogar beim Headbanging am Kopf blieben. Die Wiedergabequalität wird als großartig beschrieben, die Lautstärke als so hoch, dass umstehende Personen nicht mehr verstanden wurden.
Mashable hingegen berichtet über schlechten Halt. Auch bei der Musikwiedergabe gab es beim ersten Ausprobieren Probleme. Die AirPods erkannten dabei offenbar nicht, dass sie wieder im Ohr platziert wurden, nachdem sie herausgefallen waren. Das Produkt sei am Papier revolutionär, enthalte jedoch viel Frustpotential, schreibt Mashable.
TechCrunch zeigt sich abwartend. Nach einem kurzen Test könne man noch nicht sagen, ob sich die AirPods beim Joggen bewähren. Auch die Musikqualität und Lautstärke konnte im geschäftigen Treiben nach dem Apple-Event nicht unter normalen Bedingungen getestet werden. Engadget beurteilt die Situation ähnlich, zeigt sich jedoch auf den ersten Blick nicht übermäßig begeistert.