Bentleys erstes Elektroauto könnte Feststoff-Akkus nutzen
Dass Bentley ein Elektroauto macht, ist für viele nur eine Randnotiz. Schließlich wird sich der E-Mobilitätsmarkt in den nächsten Jahren um günstige Fahrzeuge und das mittlere Preissegment drehen – nicht um Luxus-Karossen, die mehrere hunderttausend Euro kosten.
In einem Interview mit Automotive News lässt Adrian Hallmark, CEO von Bentley, aber aufhorchen. Er spricht über Feststoff-Batterien, die als große Hoffnungsträger für Elektroautos gelten. „Ich kann nicht garantieren, dass wir Feststoff-Akkus nutzen werden, aber es ist auf jeden Fall auf dem Radar für die Mitte 2020er“, sagt Hallmark.
Mitte 2020 ist deshalb relevant, weil Bentley dies als Startzeitpunkt für sein erstes Elektroauto anpeilt. Laut Hallmark sind Feststoff-Batterien um 30 Prozent leichter als herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus, bei gleicher Energiedichte. Man könne also mit 500kg schweren Akkus dieselbe Leistung erzielen, wie mit 720kg schweren Lithium-Ionen-Batterien.
Tiefer und höher
Hallmark sieht das aber nicht als Grund, um noch mehr Batterien in Fahrzeuge zu packen, um die Reichweite zu erhöhen. Stattdessen sieht er durch die Feststoff-Technologie Möglichkeiten, den Innenraum anders zu gestalten. „Mit der neuen Technologie können die Autos tiefer gebaut und gleichzeitig höher werden, weil die höhere Leistungsdichte den Luftwiderstand überwindet.“
Seiner Vision zufolge könnte also ein Elektroauto mit Feststoff-Akkus näher am Boden liegen, weil die Batterien weniger Platz benötigen als ihrer Lithium-Ionen-Gegenstücke. Dies würde den Schwerpunkt weiter nach unten versetzen, was für ein besseres Handling sorgt. Außerdem könne der Innenraum großzügiger gestaltet werden, weil eben das Auto tiefer liegt und man dadurch ein paar Zentimeter mehr nach oben bauen kann.
Neues Design
Wie der E-Bentley aussehen wird, ist noch nicht bekannt. Der erste Elektro-Bentley könnte die Form eines Crossover bzw. SUV haben, wie etwa der Bentley Bentayga oder sportlich aussehen, wie der New Continental. Hallmark will aber keinesfalls die Karosserie eines existierenden Bentley-Modells nutzen und „einfach nur versuchen, Akkus reinzugeben.“ Dies wäre ihm zufolge ein zu großer Kompromiss, was Reichweite und Leistung angeht.
Mit dem EXP 100 GT Concept gibt es zwar eine Studie für ein Elektroauto, allerdings sei diese laut Bentley für das Jahr 2035 gedacht und nicht für 2025.