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Erste Bank bringt NFC-Armband, -Aufkleber und -App

Bargeld ist total out, selbst Bezahlen mit Karte und PIN-Code sind out, kontaktloses Bezahlen dagegen in. So sehen das immer mehr Banken und Zahlungsdienstleister. Die Erste Bank hat nun drei neue Produkte vorgestellt, die das schnelle Bezahlen weiter verbreiten sollen. Erste-Bank- und Sparkassen-Kunden können künftig ein Armband, einen Aufkleber oder eine App statt einer NFC-Bankomatkarte benutzen, um ihre Rechnungen bei elektronischen Bezahlterminals kontaktlos zu begleichen.

0,97 Euro pro Monat

Das NFC-Armband der Erste Bank ist aus Gummi und enthält einen wasserdichten NFC-Chip. Der Aufkleber mit integriertem NFC-Chip kann an jedem Gegenstand befestigt werden, etwa an der Rückseite eines Smartphones. Die App wiederum setzt ein Android-Smartphone mit NFC-Modul sowie eine NFC-fähige SIM-Karte voraus. Bestellt werden können die Produkte online oder in Erste-Bank-Filialen. Bis Ende 2018 zahlt man 0,97 Euro pro Monat für jedes der drei neuen Produkte. Ab 2019 sind 1,93 Euro pro Monat dafür fällig.

PIN-Eingabe ab 25 Euro

Alle drei neuen Produkte können weltweit an NFC-fähigen Bezahlterminals oder Bankomaten genutzt werden. Armband, Aufkleber oder Smartphone mit App werden in einem Abstand von maximal vier Zentimetern am entsprechenden NFC-Modul vorbeigezogen und die gewählte Transaktion wird durchgeführt. Rechnungen bis zu 25 Euro können ohne zusätzliche PIN-Eingabe beglichen werden. Kleinere Summen kann man an einem Tag so lange bezahlen bis 125 Euro erreicht hat. Über diesem Tageslimit ist die PIN-Eingabe erforderlich. Ebenso bei jeder größeren Einzeltransaktion über 25 Euro.

Eineinhalb Jahre Entwicklung

Testweise hat die Erste Bank bereits 1600 NFC-Armbänder und -Aufkleber unter den eigenen Angestellten in Umlauf gebracht. Die Projektleiter sind vom Erfolg des neuen Angebots überzeugt. "Es wird sich durchsetzen. NFC ist eine extrem sichere Art der Bezahlung", meint Thomas Schaufler, der Privatkundenvorstand der Erste Bank. 100.000 Armbänder und -Aufkleber sollen laut der Prognosen der Bank innerhalb des ersten Jahres an Kunden verteilt werden.

Die Erste Bank hat eineinhalb Jahre lang an der Entwicklung dieser Produkte gearbeitet. Auf das Armband und den Aufkleber hält die Bank eine Lizenz. Die beiden Angebote sollen Erste-Bank-Kunden zumindest bis 31. März 2017 exklusiv zur Verfügung stehen. Danach dürfen auch andere Banken NFC-Armbänder oder -Aufkleber anbieten.

NFC-Armband, -Aufkleber und -App der Erste Bank

Hardware-Umstellung

Innerhalb der kommenden Monate soll sich die Anzahl der NFC-fähigen Bezahlterminals in Österreich stark erhöhen. Derzeit sind in Österreich rund ein Drittel der insgesamt 90.000 Bezahlterminals - etwa in Restaurants, Hotels, Geschäften - mit NFC-Modul ausgestattet. Bis Ende 2016 sollen es zwei Drittel sein. Bis 2020 sollen alle elektronischen Kassen, die Bezahlung per Bankomat unterstützen, mit NFC ausgestattet sein. 90 bis 95 Prozent aller Transaktionen sollen 2020 kontaktlos ablaufen.

Die zusätzlichen kontaktlosen Angebote vieler Banken abseits des normalen Kreditkartenformats werden in den nächsten Jahren große Infrastrukturänderungen nach sich ziehen. So müssen etwa Geldausgabeautomaten, Kontoauszugsgeräte, Münzzähler oder einfach nur die Zugangsgeräte zu Bankfilialen auch Armbänder, Aufkleber oder Apps erkennen können. Derzeit besitzen nur sehr wenige Geldausgabeautomaten NFC-Fähigkeiten. Das soll sich in den kommenden Jahren erst langsam ändern.

Konkurrenz

Das Smartphone als Bankomatkarte (mittels App und NFC-SIM) wird bereits seit November 2015 von der Bank Austria angeboten. Raiffeisen bietet diese Funktion Kunden in einigen Bundesländern an. Laut Mastercard sind die Tage von Bankomat- oder Kreditkarten ohnehin gezählt. Neben der NFC-Technologie wird kontaktloses Bezahlen durch alternative Lösungen, etwa Barcode-Scans vom Smartphone-Display oder Token-Codes, vorangetrieben.

Auf Smartwatches wird die Bankomatkartenfunktion in nächster Zeit nicht kommen. Derzeit wird noch eine NFC-fähige SIM-Karte benötigt, um die Bankomatkarte durch App und NFC ersetzen zu können. Die Apple Watch lässt die Nutzung des NFC-Moduls für andere Bezahlsysteme als Apple Pay ohnehin nicht zu.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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